Frischer Jazz mit bunten Einflüssen

26.11.2014, 12:23 Uhr
Frischer Jazz mit bunten Einflüssen

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der Bandname klingt fast wie ein Statement oder eine Warnung an die Fans der Tangomusik. Das fehlende Ausrufezeichen weist aber schon darauf hin, dass es sich hier nicht um eine Totalverweigerung handelt. Tatsächlich ist der Name eher ironisch gemeint. „Wir spielen keinen authentischen Tango, das können die Argentinier nun wirklich besser“, stellt Christina Fuchs klar.

Ganz ohne diesen Musikstil kommt ihr ungewöhnlich besetztes Quartett dann doch nicht aus. Was schon am Akkordeon liegt, das neben dem Saxophonspiel der Bandleaderin im Mittelpunkt steht. Immer wieder entlockt Florian Stadler seinem Instrument unüberhörbar Harmonien und Strukturen des Tango Nuevo. Eine Andacht für Astor Piazzolla, der den Tango mit Jazz und Klassik verband, feiert die Band deshalb noch lange nicht.

Vielmehr dekonstruiert sie die Musik, um aus einzelnen Elementen etwas Neues, Eigenes zu kreieren. Die Polyrhythmik zum Beispiel oder das ungestüme Wesen werden gern übernommen. Doch auch Elegisches ist etwa auf dem Album „No Tango & Strings“ zu hören, das die Formation mit dem Sunship String Quartett eingespielt hat. Weitere Einflüsse lassen Titel wie „Haiku“ und Buddah“ von der CD „No Tango 2“ erkennen.

Christina Fuchs kommt aus der klassischen Moderne, der Neuen Musik und vom Jazz. Sie hat im Duo und im Streichquartett genauso Erfahrungen gesammelt wie in der Big Band. Mit ihrem Quartett bietet sie frischen Jazz mit viel Raum für Improvisation, der kompakt, aber durchlässig, frei, aber dennoch melodiös daherkommt. Feinnerviges ist ebenso dabei wie zart melancholische und bestimmt nach vorne drängende Passagen. Für den groovenden Rhythmus sorgen Ulla Oster am Kontrabass und Christoph Hillmann am Schlagzeug. Was gespielt wird, ist durchwegs handgemacht, die Kompositionen stammen zum allergrößten Teil aus der Feder von Christina Fuchs.

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