Fünf Fragen an... Maria Hemmerlein, Rollergirl

Wie kamst du dazu, ein Rollergirl zu werden?

Durch eine Freundin. Ich habe früher schon über viele Kilometer Rad- oder Inlineskating-Touren unternommen. Auf richtigen Rollschuhen stand ich allerdings damals noch nie. Meine Freundin schleppte mich dann einmal mit und der Sport faszinierte mich von Beginn an. Er hat etwas Extremes. Oft bleiben blaue Flecken dabei nicht aus, aber danach habe ich das Gefühl, mich selbst besser zu spüren. Ich powere mich aus. Außerdem ist der Oldschool-Look, den die Rollschuhe haben total cool. Und mein Team ist einfach super. Wer will, kann uns gerne einmal zusehen. Wir trainieren zweimal die Woche - immer Dienstag und Freitag auf dem Gelände des 1. FCN. © Nadine Zwingel

Hast Du ein Problem mit dem Stillsitzen?

Eigentlich nicht. Früher war ich sogar eher sehr ruhig und schüchtern. Viele glauben mir das zwar nicht, aber ich bin es teilweise sogar heute noch. Trotzdem möchte ich mich dadurch nicht einschränken lassen. Ich probiere gern Neues aus. Ich bin mit vollem Herzen und Energie dabei, wenn mich etwas richtig fesselt. Die Bewegung bestimmt zwar momentan mein Leben, das heißt aber nicht, das ich nicht auch mal zur Ruhe kommen kann. Manchmal genieße ich es einfach, zu Hause zu sein, keine liegengebliebene Hausarbeit erledigen zu müssen, keine Kinder bespaßen, kein Sport - einfach nichts tun. Keine Menschen um mich herum und Totenstille. Das ist toll. Da kann ich abschalten. © Nadine Zwingel

Haben deine kurzen Haare etwas mit deinem aktiven Lebensstil zu tun?

Nicht wirklich. Die wurden nämlich stückchenweise kürzer. Ich mag ausgefallene Frisuren. Zuvor hatte ich eine Art Irokesenschnitt, den ich blondierte, um die Haare danach knallig färben zu können. Allerdings waren sie dann so geschädigt, dass ich mir spontan den Kopf rasierte. Besser gesagt, meine Freundin. Wir saßen in einem Café und sie meinte, ich sehe furchtbar aus. Eine Stunde später landeten wir in ihrer Wohnung und rasierten mir eine Glatze. Zuvor kauften wir noch einen Rasierer in der Drogerie. Der war anscheinend mit meiner Haarpracht überfordert, so dass wir einen zweiten besorgen mussten (lacht). © Nadine Zwingel

Rollerderby, Inlineskating, Fitness, Radfahren - und Querflöte. Eine ungewöhnliche Kombination, oder?

Es ist ewig her, da musste ich in der Grundschule Blockflöte spielen lernen. Nach einem Jahr wurde mir das aber zu langweilig und ich schnappte mir eine Querflöte. Vier Jahre spielte ich sogar aktiv in einer Blaskapelle mit. Heute dient sie eher zur Unterhaltung für meine Kleinen in der Kinderkrippe. Ich spiele ihnen vor und wir singen. Die Querflöte ist in meinen Augen kein "0815-Instrument". Sie ist eher ungewöhnlich, genau wie ich es mag. © Nadine Zwingel

Was planst du als nächstes?

Das klingt jetzt wahrscheinlich total seltsam, aber mein nächstes Projekt sind meine Zähne. Ich habe Amalgamfüllungen und die möchte ich so schnell wie möglich loswerden. Das Material soll sehr schädlich sein für den Organismus. Und ich lege extrem viel Wert auf meine Gesundheit. Ich kaufe fast ausschließlich Bioprodukte und in naher Zukunft will ich sogar komplett vegan leben. Für knackiges Gemüse brauche ich starke Beißer (lacht). Es soll mir im "Hier und Jetzt" genauso gut gehen wie in der Zukunft. Ganz nach dem Motto "Your future is created by what you do today. Not tomorrow." © Nadine Zwingel