Fürth, München? Kennzeichenschwindler festgenommen

30.6.2015, 13:15 Uhr

Einer Polizeistreife fiel gegen 2.45 Uhr im Bereich des Allersberger Tunnels ein BMW auf, der ohne eingeschaltete Scheinwerfer unterwegs war. Daraufhin kontrollierten die Beamten das Auto und stießen auf eine ganze Palette von Straftaten.

Zuerst fiel den Polizisten auf, dass vorne ein Kennzeichen aus Fürth, hinten aber ein Kennzeichen aus München angebracht war. Das ursprüngliche Nürnberger Kennzeichen wurde bereits Wochen zuvor wegen fehlenden Versicherungsschutzes entstempelt. Das Fürther Kennzeichen wurde Ende Juni gestohlen, für das Münchener Kennzeichen liegen der Polizei keine Fahndungsnotierungen vor. Der Diebstahl wurde offensichtlich noch nicht bemerkt.

Des weiteren entdeckten die Beamten an der Fahrertür des BMW deutliche Aufbruchspuren. Weder der 37-Jährige noch seine Beifahrerin konnten diese erklären. Im Zündschluss steckte aber der Originalschlüssel. Dennoch ist ungeklärt, wem das Auto offiziell gehört.

Handys, Navis und ein Hochdruckreiniger gefunden

Als ob das noch nicht genug wäre, fanden die Beamten im Wageninneren zahlreiche Gegenstände, die möglicherweise als Beute aus Auto-Aufbrüchen in Frage kommen. So stellten die Beamten mehrere Navigationssysteme, Mobiltelefone, Ladekabel, einen Hochdruckreiniger und entsprechendes Aufbruchwerkzeug sicher.

Doch die Liste der Vergehen hört nicht auf: Der Fahrer stand bei der Fahrt offenbar unter dem Einfluss von Drogen. Die Polizei führte deshalb einen entsprechenden Test durch. Außerdem bestand der Verdacht, dass noch weitere Drogen im Fahrzeug versteckt waren. Deshalb unterstütze die Beamten ein Rauschgifthund der Nürnberger Hundestaffel die Absuche des BMW. Der Hund zeigte anschließend mehrmals die Lagerung von Drogen an.

Einen Führerschein konnte der Mann ebenfalls nicht vorweisen. Wie sich herausstellte, ist er überhaupt nicht im Besitz eines solchen. Sowohl der BMW als auch die darin aufgefundenen Gegenstände wurden von der Polizei letzten Endes sichergestellt, der Beschuldigte festgenommen und zur weiteren Befragung zur Dienststelle gebracht.

Die Ermittlungen gestalten sich, laut Polizei, sowohl umfangreich als auch schwierig, da der 37-Jährige nur teilweise Angaben zum Sachverhalt mache. Letztlich erstatteten die Beamten Anzeige wegen des Verdachts von bisher sieben straf- und verkehrsrechtlichen Verstößen. Die Ermittlungen diesbezüglich dauern aber noch an.