Geschmackvoll: Am Kornmarkt hat das "Korn's" eröffnet

20.11.2017, 08:00 Uhr
Chansel Dervisoglu (links) ist der Küchenchef im "Korn's" und bringt neue französische Küche in die mit viel Geschmack gestalteten Räume. Devon und Eileen arbeiten im Service.

© Günter Distler Chansel Dervisoglu (links) ist der Küchenchef im "Korn's" und bringt neue französische Küche in die mit viel Geschmack gestalteten Räume. Devon und Eileen arbeiten im Service.

Vor 20 Jahren gehörte das "Cosmo" im DGB-Haus am Kornmarkt zu den angesagtesten Lokalen in Nürnberg. Martin Hattenbach und Helmut Schmelzer hatten die Räume im ersten Stock in eine großstädtische Bar verwandelt und nach "Lorenz" und "Mach1" einen weiteren Treffpunkt für die Szene geschaffen. Ende 2004 zog das "Indaba" ins "Cosmo" – bis ein Brand 2008 den Club zerstörte.

Danach lag die Lokalität brach. Knapp acht Monate haben Stefan Andres und Hasan Sahin, zwei der vier neuen Gesellschafter, die Räume von Grund auf saniert. Dabei kam auch das große Kupfer-Relief im Treppenhaus wieder zum Vorschein.

"Es passt perfekt zu unserer Gestaltung", sagt Andres. Kupfer, Beton, Holz, Waldgrün und Grau – so ist das neue Restaurant samt Bar, Lounge und großer Terrasse mit dem passenden Namen "Korn’s" sehr geschmackvoll gestaltet worden.

Zusammen mit dem "Korn’s" bewirtschaften die vier Betreiber auch die angeschlossenen Tagungsräume – inklusive einem Bereich im siebten Stock mit spektakulärer Sicht über Nürnberg –, die man auch privat mieten kann.

Chansel Dervisoglu, ein junger Koch aus Luxemburg, ist für die Küche verantwortlich. Und bringt – allen Trends zum Trotz – die gehobene französische Küche auf den Tisch. Fern von Burger und Pizza. Aber keine Angst! "Wir bieten für jeden Geldbeutel etwas", sagt Stefan Andres. Und so wurde die Abendkarte mit "Schweinefilet parfümiert und Kräutersalat" (13,90 Euro), rosa gebratener Entenbrust mit Trüffelpüree (22,50 Euro) oder einer Lammkrone mit Kruste (29,90 Euro) um eine günstigere, feine Bistrokarte ergänzt: Quiche (5,90 Euro) steht darauf, aber auch Laugen-Brioche-Brot mit Nürnberger Bratwürstchen (8,90 Euro).

Wir bestellen einen schönen, bunten "Salade du Berger" mit Honig-Balsamico-Dressing und einem würzigen Ziegenkäse (12,50 Euro) und müssen einfach noch den warmen Schokoladenkuchen mit Himbeergelee aus der Abendkarte probieren (8,90 Euro). Himmlisch!


Die Michelin-Sterne sind bestätigt. Und unsere Nürnberger Sterne-Restaurants konnten sich alle freuen. Manch einer wunderte sich, dass das "Wonka" von Christian Wonka nicht ausgezeichnet wurde. Verdient hätte er es allemal. Und auch Diana Burkel ("Würzhaus") oder René Stein ("Schwarzer Adler" in Kraftshof) wären für viele Gourmets Kandidaten gewesen. Sollte nicht sein, wir drücken die Daumen fürs nächste Jahr. Jedem, der behauptet, von Sterne-Küche werde man nicht satt, das sei nur Chichi, dem empfehlen wir, sie trotzdem auszuprobieren. Und danach drüber zu diskutieren. Zum Beispiel in den "Entenstuben", die Fabian Denninger vor drei Jahren von Manfred Burr übernommen hat.

Fabian Denninger (links) und Restaurantleiter Christoph Schweikert von den "Entenstuben" freuen sich über den bestätigten Stern.

Fabian Denninger (links) und Restaurantleiter Christoph Schweikert von den "Entenstuben" freuen sich über den bestätigten Stern. © Foto: André De Geare

Denninger ist ein herausragender Koch, der sein Handwerk perfekt versteht und es sehr modern umsetzt. Sein Restaurant hat er kürzlich sanft renoviert. Jetzt schimmern die Wände bronzen und man sitzt in bequemen, mit taupefarbenem Leder bezogenen Sesseln. "Wir wollten die Wohnzimmeratmosphäre behalten", sagt Denninger, "aber unsere persönliche Handschrift nicht nur auf dem Teller, sondern auch im Lokal zeigen." Ein Menü mit sieben Gängen und Amuse-Gueule kostet 99 Euro. Außerhalb des Abendmenüs locken weitere Gerichte auf der Karte.

Denninger und sein Team, darunter der neue Restaurantleiter Christoph Schweikert, sind entspannt, was die Reihenfolge oder das Weglassen der Gänge betrifft. Wir beginnen mit einer Bayerischen Garnele "Ceviche", roh in Zitronensaft mariniert, die mit hauchdünnen Scheiben von der Wasserkastanie gekrönt ist und mit Brunnenkresse-Creme ergänzt wird.

Eine Muskatkürbissuppe erfreut uns besonders: Fränkisches Zicklein und marinierter Kürbis warten auf die samtige Suppe, die Schweikert am Tisch in den Teller gießt. Winterlich kommt die geschmorte Milchkalbsbacke daher, die zart im Mund zergeht und auf einem Teppich aus Roter Bete mit säuerlichem Ziegenkäse liegt.

Zum Schluss das Eis vom grünen Kaffee mit knackig-süßem Salz-Karamell, dunkler Schokolade und einer Kapstachelbeere. Ja, wir sind satt, aber auch sehr glücklich nach diesem wunderbaren Mahl, zu dem wir den "Hauswein", eine Spezialabfüllung, trinken. Lust bekommen? Am 6. Dezember findet das Nikolausmenü (139 Euro inklusive Getränke) statt. Und auch an den Weihnachtsfeiertagen steht Denninger nicht in der heimischen, sondern in der Restaurant-Küche (Menü jeweils um 12 und 19 Uhr, 99 Euro).


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Para... Pramb... Parampampoli, das "heiß"-geliebte Getränk der Trentiner, gibt es wieder bei Tom Deuerlein im "" in der Lorenzer Straße. Immer samstags bis zum 23. Dezember kann man den "italienischen Glühwein", den "Parampampoli", dort versuchen.

Das uralte Rezept stammt aus einer Osteria in Valdobbiadene. Deuerlein mischt den "Parampampoli" aus Espresso, Rotwein, Grappa, Honig und diversen Gewürzen wie Nelken, Zimt und Wacholder. Eine Espressotasse voll kostet 2,50 Euro, los geht es um 12 Uhr, Ende ist um 20 Uhr und nur solange Vorrat reicht.

Und wer nicht Parampampoli trinken mag, der findet bei Tom Deuerlein immer einen guten Cappuccino, leckere Torten, Kuchen und Belegtes – für die italienische Mittagspause.

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