GNTM-Kandidatin zu Besuch bei Kaufhof-Modelwettbewerb

2.6.2014, 09:03 Uhr
Bei Heidi Klums TV-Show warb sie noch um die Sympathien der Jury, jetzt vergibt Nancy Nagel selber Punkte an den Modelnachwuchs.

© Eduard Weigert Bei Heidi Klums TV-Show warb sie noch um die Sympathien der Jury, jetzt vergibt Nancy Nagel selber Punkte an den Modelnachwuchs.

Während die Menschentraube vor der Bühne, die vor dem Kaufhof aufgebaut ist, langsam größer wird, herrscht bei den Models in spe Hektik. In den zur Ankleide umfunktionierten Büroräumen des Kaufhauschefs werden Haare toupiert, Lidschatten gesetzt und Schuhe gesucht. 37 jungen Frauen und auch ein paar Herren, die deutschlandweit angereist sind, wollen sich heute präsentieren. Seit acht Uhr morgens sind Friseur Habib Ahmed und Stylist Arao Pinto im Einsatz, der Traum von „Germany’s next Topmodel“ liegt ein bisschen in der Luft. Ganz konkret sitzt er auch in einem Stuhl und bekommt gerade die blonden kurzen Locken seitlich hochgesteckt: Nancy Nagel, die es in der vergangenen Ausgabe der Klum’schen Fernsehshow unter die letzten acht geschafft hat, ist heute Stargast und Jurymitglied.

„Auf jeden Fall“ habe sich die Teilnahme an der Fernsehsendung gelohnt, meint die 22-Jährige und lächelt freundlich aus der weißen Seidenbluse. Die langen dünnen Beine stecken in hautengen Jeans, die Schnürpumps heben die 1, 78 große Blondine noch ein paar Zentimeter weiter gen Himmel. Karrieremäßig bliebt es für die junge Mutter dagegen eher geerdet. Ein paar Anfragen seien schon gekommen, erzählt sie, Aufträge wie dieser heute in Nürnberg. Eventuell dürfe sie bei der Fashion Week in Berlin laufen, mehr sei bislang noch nicht in Sicht. In ihrem Heimatort Schneeberg im zwei Stunden entfernten Odenwald ist Nancy dagegen schon ein Star. „Ich werde oft angesprochen und muss Bilder machen, aber das macht mir ja auch Spaß“, erzählt sie.

Der Andrang um ihre Person hält sich in Grenzen als sie draußen in der Nürnberger Fußgängerzone auf einem der Jury-Stühle Platz nimmt, ein paar Mädchen fragen nach einem Foto. Auf der Bühne verrät sie Moderatorin und Modelagenturchefin Sabrina Alwang, worauf sie bei den Kandidaten achten wird: „Natürlichkeit, Selbstbewusstsein und eine Ausstrahlung, die sofort heraussticht“.

Deborah Kraska aus Stein hofft, genau das zu haben. In Jeans und weißem Tanktop läuft sie im ersten Durchgang stolperfrei über die Bühne. Die 23-Jährige hat schon an ein paar Castings teilgenommen und ist in der Kartei einer Sportmodel-Agentur. „Wenn es nicht klappt, geht die Welt auch nicht unter“, erklärt die Grundschullehramts-Studentin. Der 1,97 Meter große Maximilian beweist derweil, dass auch Männer posieren können. Mit der Hand hinter dem Kopf setzt er auf dem bereit gestellten Motorrad einen Verführerblick auf. Vom Publikum gibt es dafür Lacher.

Normale Körper

„Ich finde es gut, dass sie Frauen mit normalen Körpern ausgesucht haben“, zieht eine Studentin ihr Fazit. Der 39-jährigen Alexandra gehen solche Veranstaltungen dagegen grundsätzlich gegen den Strich. „Weil da der menschliche Körper zum Konsum wird.“ Ihre elfjährige Tochter ist da anderer Meinung — und schießt strahlend Handybilder. 26 Bewerber kommen am Ende weiter und dürfen in den kommenden Monaten noch ein paar Runden durchlaufen, inklusive Tiershooting und Bodypainting.

Beim Finale Ende September wird man dann sehen, wer den Einkaufsgutschein und den Modelvertrag bei Alwangs Agentur gewinnt. Oder wer vielleicht doch lieber Hörgeräteakustiker wird, wie es Nancys Plan B ist.

Keine Kommentare