Günther Koch: Die Stimme Frankens wird 75 Jahre alt

22.11.2016, 09:10 Uhr
Feiert seinen 75. Geburtstag: Kultreporter Günther Koch.

© dpa Feiert seinen 75. Geburtstag: Kultreporter Günther Koch.

Man hört es nicht, die "Stimme Frankens" klingt wie vor 40 Jahren. "Die Stimme bleibt ja jung", sagt Koch, "und den Rest sieht keiner." Zu hören war Koch einst vor allem, wenn er für den Bayerischen Rundfunk live dabei war. Im Frankenstadion in Nürnberg, in Hof, in Unterhaching, aber auch beim Skimarathon in Gefrees oder beim Eselsrennen in Hersbruck, "ein Riesenspaß, obwohl ich da nur zufällig vorbeikam".

International ist der umtriebige Koch vor allem mit dem FC Bayern unterwegs. In Turin beispielsweise, von wo aus er am Abend vor dem Münchner Spiel noch nach Mailand reist, um beim Spiel von Werder Bremen den kranken Kollegen zu ersetzen. Oder in Moskau, als Koch die Partie absagt: "Ein halber Meter Schnee und Eis, hier spielt morgen keiner", verkündet er. Ehe das russische Militär den Platz mit Sand über Nacht von Eis befreit.

Geschichten wie diese kann Günther Koch zuhauf erzählen. Sie sind so zahlreich wie die Preise, die der 75-Jährige für seine Arbeit erhalten hat. Auf die für seine Reportage "vom Abgrund", wie Koch den Abstieg des Clubs 1999 darin bezeichnet, hätte er lieber verzichtet. Zu sehr ist er auch Fan. Sein größtes Spiel deshalb: der Pokalsieg 2007.

Kultreporter und Teilzeit-Lehrer

Koch hat sich aber nie nur der Reporterei gewidmet, sondern ist Teilzeit-Lehrer geblieben - ohne im Unterricht über seinen anderen Beruf zu sprechen. "Dafür war mir die Schule zu wichtig." Ein Problem sei das eher an Elternabenden gewesen, "die Väter wollten immer über den Club reden".

Heute widmet er seine Zeit - in Sachen Fußball - allein dem 1. FC Nürnberg. Nach Kochs Geschmack wird "viel zu viel Fußball übertragen, das ist unsozial und nicht familienfreundlich". Er schaut nur noch den Club.

Den Job als Aufsichtsrat nimmt Koch ernst. Bei siebeneinhalbstündigen Sitzungen ist der Langstreckenläufer in ihm gefragt. Und bei seinem größten Anliegen: mehr Mitglieder gewinnen. 1000 hat er selbst angeworben. Dank Mitgliedsanträgen, die er immer dabei hat. Und seiner Stimme.

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