Hoffnung besteht für die Schreyerstraße

1.2.2017, 08:00 Uhr
Hoffnung besteht für die Schreyerstraße

© Foto: Edgar Pfrogner

Lange hatte es gedauert, bis der im Juli 2013 gestellte Antrag der Grünen für einen neuen Generalverkehrsplan jetzt im Rathaus behandelt wurde. Das sorgte bei der Sitzung des Verkehrsausschusses für den ein oder anderen Seitenhieb an die Adresse der Verwaltung. Doch im Gegenzug bekamen die Stadträte eine umfassende Vorlage serviert, in der nicht zuletzt neun Kriterien für die vertiefende Untersuchung standen — mit Bezug auf die Frage, ob eine Hauptverkehrsstraße eine solche bleiben muss oder herabgestuft werden kann.

Verkehrsbedeutung, Verbindungsfunktion, Verkehrsstärke, mögliche Verlagerungen, Nahverkehrsroute, Voraussetzung für Tempo 30, Zuschüsse für einen Umbau und drohende Zuschuss-Rückzahlungen bei einer Veränderung — das waren die wegweisenden Aspekte bei der Durchleuchtung des Nürnberger Straßennetzes. Eine wichtige Rolle spielte zudem eine Aufgliederung der Vor- und Nachteile — dazu gehörten Lärm und Abgase ebenso wie Folgen für Anwohner mit Blick auf das Kommunale Abgabengesetz.

Am Ende kam ein Konzept für ein leicht reduziertes Hauptverkehrsstraßen-Netz heraus. Im Mittelpunkt stand vor allem eine Bereinigung, indem schon länger bestehende Tempo-30-Zonen herabgestuft worden sind. Dazu gehören in der Altstadt: Äußere und Innere Laufer Gasse, Beckschlagergasse, Dr.-Kurt-Schumacher-Straße, Fünferplatz, Grasersgasse, Hallertor, Hans-Sachs-Platz, Heubrücke, Innere Cramer-Klett-Straße, Jakobsplatz, Karl-Grillenberger-Straße, Königstraße, Kornmarkt, Lorenzer Straße, Ludwigstraße, Maxplatz, Mohrengasse, Obstmarkt, Peter-Vischer-Straße, Schlotfegergasse, Spitalgasse und -brücke, Tetzelgasse, Theatergasse, Theresienstraße, Unschlittplatz und Unterer Bergauerplatz. Außerhalb der Altstadt sind Maxtor- und Vestnertorgraben sowie Mögeldorfer Haupstraße herausgenommen worden. Ansonsten gibt es Vorschläge für eine Herausnahme, die in der Regel mit gewissen Umgestaltungen oder Bedingungen verknüpft sind. Dazu gehört (wie berichtet) die Herabstufung von Bauverein- und Bartholomäusstraße in Wöhrd im Zuge des neuen Verkehrskonzepts. Geplant sind verschiedene Maßnahmen, die nach dem Beschluss des Verkehrsausschusses im Jahr 2019 umgesetzt werden sollen.

Viele Kandidaten

Weitere Straßen, die von Hauptverkehrs- zu Erschließungsstraßen werden könnten, sind: An den Rampen, Bielefelder und Wetzendorfer Straße mit Umgebung, Brehmstraße, Gudrun- und Schuckertstraße, Hinterm Bahnhof (im Zuge des Umbaus des Nelson-Mandela-Platzes) sowie die Kalchreuther Straße innerhalb der Wohnbebauung in Buchenbühl; zudem könnte auch der Bereich der Neuwieder Straße zwischen Rathsberg- und Kalchreuther Straße verkehrsberuhigt werden.

Kandidaten für eine Herabstufung sind außerdem Markgrafen- und Gugelstraße sowie die Tunnelstraße in der Südstadt, die Reutersbrunnen- und Roonstraße in der Rosenau und insbesondere: die Schreyerstraße. Die noch als Hauptverkehrsstraße geltende Verbindung durch Gostenhof-Ost hatten auch die Grünen als künftig durchgehende beruhigte Zone ins Gespräch gebracht. Als Knackpunkt gilt hier jedoch der Bau der Neuen Kohlenhofstraße, wodurch das Verkehrskonzept im Viertel geändert werden soll, da laut Prognosen sich die Fahrzeuge durch die Schreyerstraße deutlich reduzieren werden. Sobald die neue Verbindung vorhanden ist, wäre laut dem Baureferat eine Herabstufung durchaus sinnvoll.

Zwischen Bierweg und Willstraße, Thumenberger Weg und Wodanstraße hat es auch knapp 20 Absagen bei Vorschlägen für die Herausnahme aus dem Hauptverkehrsstraßennetz gegeben. Die ÖDP scheiterte zudem mit ihrem Antrag, die „Nordspange“ zum Flughafen zu streichen. Grund: Bei dem Projekt ist der Bund federführend. Zudem zeigte sich hier, dass die CSU das Projekt — im Gegensatz zur SPD — weiter für sinnvoll hält.

Keinen Dissens gab es derweil bei der Höfener Spange: Sie wird nach dem Durchbau als einzige neue Verbindung in den Status einer Hauptverkehrsstraße erhoben.

 

1 Kommentar