17-Jähriger wird in U-Bahn-Tunnel von U2 erfasst

28.12.2017, 13:06 Uhr

Gegen 4.15 Uhr wurde die Einsatzzentrale der mittelfränkischen Polizei davon in Kenntnis gesetzt, dass soeben ein Mann im U-Bahn-Tunnel zwischen den Haltestellen Wöhrder Wiese und Nürnberg Hauptbahnhof von einer U-Bahn erfasst wurde. Erst später stellte sich heraus, dass es sich um einen 17-jährigen Jugendlichen handelt. 

Alarmierte Rettungskräfte der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und der Polizei bargen den Teenager und brachten ihn mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus.

Der U-Bahn-Fahrer erlitt einen Schock und wurde von einem durch die VAG verständigten Erstbetreuer versorgt. In dem Zug der U-Bahn befanden sich keine Fahrgäste, da es sich um eine Prüffahrt handelte. Wie der Jugendliche in den Tunnel gelangte und warum er sich dort aufhielt wird gegenwärtig noch ermittelt. Durch die Sperrung der Strecke an der Unglücksstelle kam es bis circa 7 Uhr zu Behinderungen des U-Bahn-Verkehrs.

Elisabeth Seitzinger, Sprecherin der Verkehrs-Aktiengesellschaft (VAG) sagte, dass bisher noch nie eine U-Bahn einen Menschen im Tunnel erfasst habe: "Es ist der erste derartige Fall." Groß seien die Sicherheitsvorkehrungen. So werden die U-Bahnhöfe jede Nacht nach Betriebsschluss gegen ein Uhr verschlossen: "Dies übernimmt die Wach- und Schließgesellschaft, die hierfür auch alle Bahnhöfe durchgeht und überprüft, ob sich dort noch Menschen aufhalten."

Erst zu Betriebsbeginn um vier Uhr wird wieder aufgesperrt: „In der Nacht gibt es keinen Zugang, über den jemand in die U-Bahn gelangen kann. Auch die Notausstiege werden lückenlos überwacht." Es könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass Sicherheitseinrichtungen bewusst und vorsätzlich umgangen werden. Zum aktuellen Unfall verdeutlichte Seitzinger: "Alle Systeme waren aktiv und funktionsfähig. Kein System hat Alarm ausgelöst." 

Dieser Artikel wurde um 15.05 Uhr aktualisiert.


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