Hermann Imhof fährt Söder in die Parade

29.4.2016, 20:42 Uhr
Hermann Imhof fährt Söder in die Parade

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Die CSU sollte "parteitaktische Interessen hinten anstellen", fordert der 63-Jährige in einem Interview mit der Nürnberger Zeitung. Es bestehe derzeit gar kein Anlass zu solchen Personaldebatten. "Horst Seehofer ist bis Herbst 2018 als Ministerpräsident gewählt und die Bürger vertrauen darauf, dass er sein Amt auch bis dahin ausübt.", sagt Imhof.

"Die Menschen möchten vorrangig die drängenden Probleme gelöst haben." Zu diesen gehöre  die Integration der Flüchtlinge, die Rentenfrage und das erhebliche Defizit, an Pflegefachkräften.

Der Streit um die Seehofer-Nachfolge berge für die CSU zudem die Gefahr einer Zerreißprobe. Dies dürfe man angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen nicht riskieren, meint Imhof.

Die CSU müsse sich endlich wieder auf ihre Wurzeln beziehen. "Der erste Buchstabe im Namen unserer Partei ist eine starke Verpflichtung."  Beim C gehe es auch "um den Stil, den Umgang, die Achtung und den Respekt mit und vor anderen". Das bedeute: "Habsucht, Gier, hemmungsloses Spekulantentum und Rücksichtslosigkeit auf Kosten anderer" müssten bekämpft werden. Die Wirtschaft habe dem Menschen zu dienen und nicht umgekehrt.

Gleiches gelte auch in der Flüchtlingsfrage. Es stehe zwar nicht im Widerspruch zum C, wenn Menschen, die keinen Anspruch auf Asyl haben, wieder in ihre Heimat zurückgeführt werden. Das Wichtigste sei jetzt aber, sich "endlich stärker mit den Ursachen von Flucht und Vertreibung auseinanderzusetzen"!.

Der Erfolg und die Beliebtheit des Grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann beweist für Imhof, dass die derzeit "zutiefst verunsicherten" Menschen Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit bei Politikern schätzen. Imhof: "Kretschmann hat Führungsstärke und Durchsetzungskraft. Beides braucht ein Ministerpräsident."

Imhof wird zur Landtagswahl 2018 nicht mehr kandidieren. Sein Nachfolger als CSU-Kandidat im Nürnberger Osten will Finanzminister Markus Söder werden. , Bislang ist Söder im Wahlbezirk Nürnberg-West angetreten, obwohl er im Osten wohnt.

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