Immer weniger Flüchtlinge kommen nach Nürnberg

16.3.2016, 06:00 Uhr
Überall in Franken kommen deutlich weniger Flüchtlinge an. Auch in Nürnberg ist dieser Trend spürbar.

© Winckler Überall in Franken kommen deutlich weniger Flüchtlinge an. Auch in Nürnberg ist dieser Trend spürbar.

Waren es noch im Dezember jede Woche bis zu 300 Neuankömmlinge, kommen seit Januar nur noch 40 bis 80 Asylsuchende pro Woche an. Das sagt der Chef des Nürnberger Sozialamtes Dieter Maly. Insgesamt leben derzeit 8800 Asylbewerber in der Stadt.

Maly hat für den nachlassenden Zuzug zwei Erklärungen. Eine große Rolle spiele, dass die Balkanroute praktisch dicht sei und damit deutlich weniger Menschen die bayerische Grenze erreichten. Außerdem, so Maly, habe Bayern seinen Soll nach dem Königsteiner Schlüssel übererfüllt, weshalb Flüchtlinge verstärkt in andere Bundesländer verteilt würden.

Mehrere Not-Unterkünfte gar nicht belegt

Die sechs großen städtischen Not-Unterkünfte sind quasi nur noch halb belegt. 2700 Menschen haben Platz, 1700 leben dort derzeit. Die großen Unterkünfte sind am Hiroshima-Platz, auf dem Quelle-Gelände, zwei in der Breslauer Straße sowie das alte Langwasser-Bad. Die neue Not-Unterkunft in Gebersdorf sei noch gar nicht belegt, so Maly.

90 Prozent der Flüchtlinge kämen aus dem Iran, dem Irak und Syrien, so Maly. Menschen aus dem Westbalkan kämen gar nicht mehr. Auch nordafrikanische Zuwanderer gebe es in Nürnberg nicht.

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