In Buchenbühl darf wieder gebaut werden

6.2.2016, 14:23 Uhr
In Buchenbühl darf wieder gebaut werden

© Oliver Acker, www.digitale-luftbilder.de

Jahrzehntelang ging in Buchenbühl fast gar nichts. Das lag zum einen daran, dass sich ab 1919 entstandene Ortsteil überwiegend in Lärmschutzzonen befand, die nur kleine Anbauten erlaubten. Zum anderen führte der Ensembleschutz in der Genossenschaftssiedlung für weitere Restriktionen. Nachdem der Denkmalschutz schon 2008 weggefallen war, hat der gesunkene Lärm der Flugzeuge für kleinere Schutzkorridore gesorgt, die seit Oktober 2014 gelten. Als Konsequenz denkt die Stadt Nürnberg über Lockerungen im Flughafen-Umfeld nach – und auch über einen neuen Bebauungsplan für Buchenbühl.

Das heißt: Das Stadtplanungsamt hat den Stadtteil unter die Lupe genommen und nach Kriterien für Neubauten gesucht. Das Ergebnis sind rund 20 Standorte sowie zwei größere Flächen im Süden an der Kalchreuther Straße, wo Häuser entstehen könnten – sofern die Eigentümer dies wollen. „Es ist ein Angebot – niemand muss“, sagte Baureferent Daniel Ulrich jetzt bei einer gut besuchten Infoveranstaltung im Sportheim des ASV Buchenbühl.

In Buchenbühl darf wieder gebaut werden

© Michael Matejka

Als wichtigstes Kriterium gilt der Erhalt des Ortsbildes. Folglich will die Stadt nur eingeschossige Gebäude mit Satteldach zulassen und Wert auf die grünen Sichtachsen legen. Das Teilen der großen Gärten soll erst ab 600 Quadratmetern und nicht überall möglich sein. Andererseits werden großzügigere Anbauten mit der Erweiterung von 70 auf etwa 120 Quadratmetern Wohnfläche problemlos möglich sein. 

Auch wenn sich Einzelne mehr Freiheiten erwartet hatten, gab es viel Beifall für das Konzept der Stadtplaner mit dem Öffnen „einzelner, wohldosierter Schleusen“. Nicht nur Klaus Miosga von der Siedlergemeinschaft Buchenbühl fand, „dass sich im Prinzip nichts ändert“. Stadträtin Renate Blumenstetter, Vorsitzende der Buchenbühler Gemeinschaft, lobte den Vorstoß der Kommune, den der Stadtplanungsausschuss kürzlich bereits einstimmig mit der Einleitung des Bebauungsplanverfahrens abgesegnet hat. Sie hält die Bauperspektiven für wichtig, damit Buchenbühl „neue Bewohner anlocken kann“ und die Infrastruktur mit Schule und Läden gesichert sei.

Der Baureferent forderte die Buchenbühler jedenfalls auf, sich wegen Bauanfragen direkt an ihn unter Ref6@stadt.nuernberg.de zu wenden. Miosga hofft nun „auf viel Arbeit für die Stadt“.

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