In München in Arrest: Schadensersatz für "Banda di Amici"?

11.12.2015, 06:00 Uhr
Viele Clubfans verpassten 2011 ein Spiel des FCN gegen den FC Bayern München in der Allianz Arena. Der Grund: Die Polizei hatte die Fans stundenlang festgehalten.

© Sportfoto Zink / DaMa Viele Clubfans verpassten 2011 ein Spiel des FCN gegen den FC Bayern München in der Allianz Arena. Der Grund: Die Polizei hatte die Fans stundenlang festgehalten.

49 Mitglieder der FCN-Fangruppierung „Banda di Amici“ hatten in der Landeshauptstadt auf Schadensersatz und Schmerzensgeld geklagt, weil sie das Spiel des FCN gegen den FC Bayern München (0:4) vor vier Jahren nicht verfolgen konnten. Sie waren deshalb ganz umsonst nach München gefahren und beanspruchten dafür eine Entschädigung.

Die Fußballfans waren damals von der Polizei vorsorglich abgefangen und in einer Sammelstelle festgehalten worden, bevor sie den Club „Schickeria“ der Bayern-Fans in München-Großhadern entern konnten. Das Derby war von den Behörden als Hochrisiko-Spiel eingestuft worden; die Sicherheitskräfte hatten harte Auseinandersetzungen zwischen gewaltbereiten Fan-Gruppierungen befürchtet.

125 Euro Schmerzensgeld

Richter Frank Throll habe den Fans, die vereint gegen den Freistaat Bayern klagten, einen Vergleich vorgeschlagen, erklärte der Pressesprecher des Landgerichts, Uwe Habereder, am Donnerstag auf Anfrage. Der Schadensersatz für verfallene Tickets, Schmerzensgeld und Anwaltskosten summiere sich demnach auf 125 Euro pro Kopf, die das Land an jeden Einzelnen der 49 Club-Fans zahlen soll.

Beide Parteien, die 49 „Banda di Amici“-Fans aus Nürnberg sowie der beklagte Freistaat Bayern, müssen nun bis spätestens 20. Januar mitteilen, ob sie mit dem Vergleich einverstanden sind. Sollte die vorgeschlagene Lösung doch nicht zustande kommen, werde das Landgericht München unter Frank Throll eine „Entscheidung auf dem Büroweg“ treffen, hieß es am Donnerstag.