In Nürnberg gesichtet: Das ist der neue Super-ICE der Bahn

29.2.2016, 15:58 Uhr
Für Mess- und Testfahrten stand der neue ICE 4 schon einmal am Nürnberger Hauptbahnhof Probe.

© Arno Stoffels Für Mess- und Testfahrten stand der neue ICE 4 schon einmal am Nürnberger Hauptbahnhof Probe.

Der Zug ist offiziell noch nicht in Betrieb, aber die ersten Preise hat er schon abgeräumt. 2015 bekam der neue ICE 4 den "Red Dot Design Award" und gerade erst wurde die Außengestaltung des weißen Schienenflitzers mit dem "German Design Award" 2016 ausgezeichnet.

Der "Neue" der Deutschen Bahn, der aktuell für Test- und Messfahrten rund um Nürnberg unterwegs ist, soll aber vor allem auch mit seinen "inneren Werten" punkten: 364 Meter lang, 830 Sitzplätze, Spitzentempo 250 Stundenkilometer. Im Jahr 2008 war die Beschaffung der neuen Fahrzeugflotte für den Fernverkehr von der DB ausgeschrieben worden, das Rennen machte am Ende Siemens zusammen mit dem Konsortialpartner Bombardier.

Probetrieb soll Kinderkrankheiten ausmerzen

2011 unterzeichnete Bahnchef Rüdiger Grube gemeinsam mit dem damaligen Siemens-Vorstandsvorsitzenden Peter Löscher einen Rahmenvertrag über bis zu 300 Exemplare, 130 wurden für rund fünf Milliarden Euro fest bestellt. Und bei diesem Projekt schaut die Bahn genau hin: Von der Planung über die Produktion bis hin zur Auslieferung überwacht die DB die Einhaltung der Qualität. Dank eines ausgiebigen Probebetriebs sollen außerdem Kinderkrankheiten im Vorfeld erkannt und behoben werden.

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Für den Herbst 2016 ist der Beginn des Probeeinsatzes bekannt. Zwölf Monate lang sollen die beiden Vorserien-Modelle mit  Fahrgästen unterwegs sein. Zum Fahrplanwechsel 2017 werden dann laut DB die ersten ICE 4 in den regulären Betrieb gehen. Unterwegs wird er vor allem in zwei Längen sein. Als Siebenteiler bietet er Platz für rund 450, als Zwölfteiler für bis zu 830 Fahrgäste.

Dank des neuen Antriebskonzepts kann der ICE 4 theoretisch aber auch unterschiedlich konfiguriert werden. Sorgte beim ICE 1 noch ein schwerer Triebkopf für den Antrieb und beim ICE 3 unter dem gesamten Zug verteilte, aber voneinander abhängige Fahrmotoren, treiben den ICE 4 so genannte "Powercars" an. Die autonomen Antriebswagen liefern beim zwölfteiligen ICE 4 rund 9900 KW Leistung. Dennoch ist "der Neue" mit 670 Tonnen Leergewicht in der zwölfteiligen Variante durch die  veränderte Form und Bauweise im Gegensatz zum ICE 1 um bis zu 30 Prozent sparsamer.

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