Ingrid Bierer wird neue Direktorin der städtischen Museen

10.5.2013, 07:26 Uhr
Ingrid Bierer wird neue Direktorin der städtischen Museen

Die Museen der Stadt Nürnberg haben in wenigen Wochen eine neue Direktorin – die gewissermaßen auch die alte ist. Ingrid Bierer übernimmt den Posten, den Matthias Henkel im Februar nach seiner Kündigung verließ. Bierer ist bereits seit 2001 Verwaltungsleiterin der Museen und damit stellvertretende Direktorin. „Sie kennt die Museen in- und auswendig, sie ist die geeignete Person“, sagte Kulturreferentin Julia Lehner.

Zum Verbund der städtischen Museen gehören neben den Kunstsammlungen das Dürer-Haus, das Fembohaus, das Tucherschloss, das Spielzeugmuseum, das Museum Industriekultur, das Doku-Zentrum mit der Akademie Nürnberger Prinzipien und, als jüngste Einrichtung, dem Memorium Nürnberger Prozesse. Nach zahlreichen Sparrunden litten einige dieser Häuser seit Jahren unter Personalknappheit, stellt Lehner fest. Angesichts der ständig wachsenden Besucherzahlen und der Probleme mit unzureichenden Depots bestehe oftmals „zu wenig Arbeitskapazität“, um etwa neue Ausstellungskonzepte zu entwickeln.

Dagegen will das Kulturreferat mit einer Neuerung etwas tun. Zwei zusätzliche „fachliche Leitungen“ sollen die Museumsleiter beraten und bei der Strategiearbeit entlasten: einmal im Bereich der kulturhistorischen Museen und zweitens in der Erinnerungsarbeit (Doku-Zentrum und Memorium). Der Posten der kulturhistorischen Leitung wird Ende Mai ausgeschrieben. Der neue Erinnerungsarbeits-Fachbereich wird automatisch durch den Leiter des Dokumentationszentrums besetzt.

Die Personalrochade muss noch formell den Stadtrat passieren und wird wohl im Juni wirksam. Mehr Ausgaben hat die Stadt dadurch zunächst nicht. Langfristig soll jedoch eine Extra-Stelle geschaffen werden: Lehner will dem Memorium Nürnberger Prozesse eine eigene Leitung geben. Denn die Einrichtung kann in Zukunft durch den geplanten Neubau der Justiz wachsen. Auf der größeren Fläche und mit der durchgehenden Öffnung des alten Schwurgerichtssaals für Besucher wären dann Wechselausstellungen möglich.

Gleich drei städtische Museumsleiter und mehrere wichtige Mitarbeiter aus der zweiten Reihe gehen heuer und nächstes Jahr in den Ruhestand. In dieser Umbruchphase soll die neue Dreierspitze „die Kontinuität wahren und stärkere Vernetzung erreichen“, hofft die Kulturreferentin.

Zuletzt – im Jahr 2012 – verzeichneten die städtischen Museen 612000 Besucher.
 

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