Innere Laufer Gasse kämpft mit Leerstand

27.5.2015, 08:00 Uhr
Innere Laufer Gasse kämpft mit Leerstand

© Horst Linke

„Ladenfläche zu vermieten“ steht  mehr oder weniger groß in einem halben Dutzend Schaufenstern zwischen Laufer Schlagturm und  Wirtschaftsrathaus  geschrieben. Über drei Jahre steht bereits die frühere Schlecker-Filiale leer, schräg gegenüber ist das Geschäft auch schon seit Monaten zugesperrt. Ein bisschen weiter hat die Sparda-Bank ihre Filiale ebenso dicht gemacht wie zwei Häuser daneben der Gold-Laden, von dem nur noch ein Automat im zweiten Stock übrig geblieben ist.

„So ein Leerstand zieht eine Straße runter“, sagt Georg Steiner, der Betreiber von „Schörgers Papierkiste“, der seit 1990 in der Inneren Laufer Gasse ansässig ist. Gleich daneben befindet sich der Neubau der Sebalder Kontore, an dessen Fassade lange „geschnitzt“ wurde, bis sie mit glattem Sandstein und viel Glas entstehen konnte.

Als Hoffnungsträger wurde das Gebäude für die ehrwürdige Geschäftsstraße gehandelt. Doch während die Obergeschosse rasch belegt waren, tat sich bei den Läden im Erdgeschoss zwei Jahre lang nichts. Nun tut sich etwas — „im Juni und Juli“, sagt Projektmanager Andreas Brunner, werden 550 von 650 Quadratmeter bezogen — von einem Möbelgeschäft und einem Optiker.

"Urbanes Flair"

Das könnte ein positives Signal werden, wie auch Wirtschaftsreferent Michael Fraas glaubt. Doch Uwe Werner, Chef des hiesigen Einzelhandelsverbandes, sieht hier ein typisches Problem einer „Nebenlage“ in der Altstadt, die „keine direkte Lauflage“ hat und einen gewissen Wandel erlebt: Immer mehr Imbiss-Läden und Kneipen sind in den letzten Jahren für Apotheke, Schmuck- oder Angelgeschäft gekommen.

Die Entwicklung sorgt vor allem in den Abendstunden für ein „urbanes Flair“, was Friseur Richard Schmid (von Haarscharf) „toll“ findet. Die Entwicklung birgt aber auch die Gefahr von Konflikten mit Nachbarn wegen Ruhestörung. Zudem leidet spürbar der Mietzins: Zwischen zehn und 25 Euro liegen in der Inneren Laufer Gasse derzeit die Quaratmeter-Mietpreise, so Uwe Werner.

Wirtschaftsreferent Fraas hofft ebenso wie viele Geschäftsleute, dass die Stadtteilsanierung der Nördlichen Altstadt auch in der Inneren Laufer Gasse für neue Impulse sorgt. Gewünscht wird vor allem ein Straßenumbau mit breiteren Gehsteigen, Radwegen und mehr Flanier-Charakter.

Und vom Citymanagement wünscht sich nicht nur Andreas Brunner mehr Initiativen, damit die Innerer Lauer Gasse samt Theresienstraße wieder Anschluss findet — insbesondere an die benachbarte Äußere Laufer Gasse, die derzeit voll belegt ist und einen gelungenen Mix aus Fachgeschäften und Imbiss-Möglichkeiten bietet.

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