Insolvenz verschleppt? Weiter Wirbel um Graf & Kittsteiner

1.8.2017, 13:59 Uhr
Gegen den Winterräumdienst "Graf & Kittsteiner" ermittelt nun die Staatsanwaltschaft - der Vorwurf der Insolvenzverschleppung steht im Raum.

© Judith Horn Gegen den Winterräumdienst "Graf & Kittsteiner" ermittelt nun die Staatsanwaltschaft - der Vorwurf der Insolvenzverschleppung steht im Raum.

Das Unternehmen hatte bereits im Winter für Schlagzeilen gesorgt. Zahlreiche Kunden hatten beklagt, dass weder Schnee geräumt noch gestreut wurde. Wenig später zogen Mitarbeiter wegen ausbleibender Löhne vors Arbeitsgericht. Die Beschäftigten beklagten zudem massiven psychischen Druck, den Firmenchef Kurt Burian auf sie ausgeübte habe.

Das Unternehmen sei zunächst unter Insolvenzüberwachung gestanden, erklärte Anita Traud, Sprecherin der Staatsanwaltschaft, auf Anfrage. Aktuell bestehe jedoch der Verdacht, den Insolvenzantrag verspätet gestellt zu haben, was strafbar ist. Momentan ermittle die Polizei. Dabei wird laut Traud auch geprüft, ob Graf & Kittsteiner Sozialversicherungs- und Krankenkassenbeiträge ordnungsgemäß abgeführt hat. Dass Löhne vorenthalten wurden, sei aber nicht Gegenstand des Verfahrens, so Traud.

Kunden hatten weder mit Anrufen noch per Mail Kontakt zu dem Winterdienst herstellen können. Viele haben noch laufende Verträge mit der Firma. Auch für die Redaktion war Burian nicht erreichbar. Auf seiner Facebook-Seite allerdings schob er am Sonntag die Schuld am Niedergang den Mitarbeitern zu. Sie seien wegen "bandenmäßigen Betrugs" angezeigt worden und hätten "viel Schaden angerichtet". An die Kunden richtet sich dieser Appell: "Helfen Sie unserem mittelständischen Betrieb, nicht unterzugehen."

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