Kinderfreie Zone im Biergarten: Empörung bei Nürnberger Eltern

NÜRNBERG - Kleines Schild, große Wirkung: "Keine Kinder – keine Hunde" steht auf dem Eingang zu einem Ruhebereich in einem Düsseldorfer Biergarten. Nürnberger Eltern halten nicht viel von der Aktion, ein Wirt zeigt jedoch Verständnis.

Freche Kinder und vor allem schnippische Eltern haben einen Düsseldorfer Gastronom zur Weißglut getrieben. Er richtete eine „kinderfreie“ Zone in seinem Biergarten ein, was bundesweit für Furore sorgte.

„Der Wirt hat vollkommen Recht“, sagt der Nürnberger Gastronom Markus Reif, der den „Heidekrug“ in Zerzabelshof betreibt. Auch er hat erlebt, dass Kinder Steine auf Autos werfen, während die Eltern daneben genüsslich ihr Bier süffeln. Wenn sie dann auf das Verhalten ihrer Kinder angesprochen werden, reagieren viele „ohne Verständnis, schnippisch oder sogar sauer“, sagt Reif.

Er betont trotzdem, dass sein Gasthaus ein familienfreundlicher Betrieb ist, nie käme er auf die Idee, ein solches Schild aufzuhängen. Doch dass der Düsseldorfer Gastronom in der Debatte derartig verurteilt wurde, findet er überzogen.

Andrea Wahl findet das Schild diskriminierend. Sie sitzt mit ihrem Mann Andreas und ihren Töchtern Ronja und Sofia im Biergarten Wöhrder Wiese. Dass der Düsseldorfer Wirt gleichzeitig einen neuen Spielplatz gebaut habe, rettet die Aktion aus ihrer Sicht kaum: „Das hat einen komischen Beigeschmack, so entsteht eine Zwei-Klassen-Gesellschaft.“

„Total daneben“, findet auch Azra Swistowski das Schild. Ihr Mann Thomas und Tochter Mila sitzen ein paar Tische entfernt von Familie Wahl. Azra Swistowski kann zwar durchaus verstehen, dass jeder mal seine Ruhe braucht. „Aber auf diese Weise fühlen sich Familien ausgeschlossen.“

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