Kirchenweg in St. Johannis wird neu geplant

23.11.2014, 08:59 Uhr
Kirchenweg in St. Johannis wird neu geplant

© Horst Linke

Wie berichtet, erklärte Frank Jülich, dass vor sechs Jahren, als die Stadt nach einem tödlichen Unfall an der Kreuzung Umplanungen anstrebte, der Bürgerverein die Umsetzung ausgebremst habe. „Das ist damals unter Baureferent Wolfgang Baumann schlecht gelaufen“, sagt der Oberbürgermeister auf Nachfrage des Stadtanzeigers.

Es sei richtig, dass die Verwaltung bei geplanten Straßenumbauten die Bürgervereine frage, „aber wenn sich ein Bürgerverein nicht äußert, führt das nicht dazu, dass die Tätigkeit der Verwaltung erlahmt“. Trotz des Einflusses der Bürgervertretungen werde eine Sache weiterverfolgt, betont Maly. Das habe er jetzt auch mit dem amtierenden Baureferenten Daniel Ulrich besprochen.

Maly will 2008 und 2010, als die Umbaupläne für die Kreuzung Lobsingerstraße/Kirchenweg nach zwei schweren Unfällen mit Kindern aktuell waren, nichts von den Abläufen im Baureferat gewusst haben. Eine Verfahrensabwicklung, wie sie Jülich dem Stadtanzeiger schilderte, sei aber „nicht üblich“, betont Maly. Er verspricht jetzt, dass sich die Verkehrsplaner jetzt der Kreuzung wieder annehmen.

Jülich hatte im Stadtanzeiger erläutert, dass trotz schriftlicher Aufforderungen – erst durch das Verkehrsplanungsamt, dann durch Baureferent Baumann – der Bürgerverein St. Johannis seine Meinung zu den Umbauplänen nicht dargelegt habe. Daraufhin habe man keine große Bürgerinformationsveranstaltung gemacht.

In der Schublade

Die Pläne, die vor allem den Verkehr in der Lobsingerstraße, unweit der „Sozialimmobilie“, verlangsamen sollten, landeten 2008 in der Schublade. Zwei Jahre später verunglückte dort erneut ein Kind. Die Vorsitzende des Bürgervereins St. Johannis und CSU-Stadträtin Cornelia Lipfert erklärte, ihr sei damals nicht klar gewesen, dass man im Baureferat auf eine Stellungnahme wartete. An Briefe aus der Verwaltung erinnere sie sich nicht.

Plötzlich doch reagiert

In der Runde der Bürgervereine bei OB Maly letzte Woche bestritt Lipfert plötzlich, damals nicht reagiert zu haben. Der Bürgerverein habe seine Ablehnung der Pläne kundgetan. Gegenüber dem Stadtanzeiger erklärt sie den Widerspruch mit einem „Missverständnis“.

Unaufgefordert meldete sich Schulbürgermeister Klemens Gsell (CSU), dessen Partei Frank Jülich schon lange kritisch gegenüber steht, zum Fall Kirchenweg. Ihm habe nie einer seiner Mitarbeiter „ein Zuwarten vorgeschlagen, weil ein Bürgerverein anderer Meinung“ war. „Eine Nichtbearbeitung aus Angst vor den Vereinen ist mir noch nicht untergekommen.“

 

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