Kleingründlach kommt 2016 endlich ans Kanalnetz

NÜRNBERG - 43 Jahre nach der Eingemeindung Kleingründlachs steht fest: Der Stadtteil wird 2016 als letzter an die städtische Kanalisation angeschlossen.

"Der Kanal wird jetzt gebaut", betonte Volker Nachtmann, Werkleiter beim kommunalen Eigenbetrieb Stadtentwässerung und Umwelttechnik (SUN), bei einer Infoveranstaltung vor Ort. Immer wieder hatten die rund 50 Haushalte im Ortsteil Kleingründlach in den letzten Jahren gehört, dass der Kanalanschluss kommt. Seit der Eingemeindung anno 1972 steht das Thema auf der Tagesordnung. Bis dato muss das Schmutzwasser über Abwassergruben und Kleinkläranlagen entsorgt werden. Damit soll jetzt aber Schluss sein - der Bau wurde im April 2015 im Werkausschuss SUN einstimmig beschlossen.

Im September 2012 hieß der anvisierte Starttermin Sommer 2013 und die Gesamtkosten lagen bei 1,4 Millionen Euro. Jetzt soll von Frühjahr 2016 bis Frühjahr 2017 gebaut werden, die Kosten sind doppelt so hoch geworden: über 3,2 Millionen Euro. Bei der gut besuchten Infoveranstaltung in der Großgründlacher Turnhalle gab es kritische Stimmen, die eine weitere Kostenexplosion befürchteten. Auch über die Sinnhaftigkeit der Baumaßnahme wurde noch einmal diskutiert und sogar der Fortbestand der bestehenden Lösungen gefordert. Hier verwies SUN-Werkleiter Volker Nachtmann auf die Entscheidung des Stadtrats und machte klar, dass die gegenwärtige Situation nicht dem Stand der Technik entspreche und auch dem Umweltschutz "in keinster Weise gerecht wird".

Während der Bauphase gilt die Komplettsperrung der Kleingründlacher Straße als unvermeidlich. Die Baustelle wird in mehrere Abschnitte unterteilt und die Baugrube mit jeweils zwölf Metern Länge durch den Ort wandern. Da immer wieder einzelne Grundstücke nicht angefahren werden können, errichtet die Stadt an Mittelmühlweg 12 provisorische Parkplätze, die Rettungswege bleiben gewährleistet. Der Bautermin von rund einem Jahr umfasst nur die Zeit für den Kanalbau.

Dazu kommt aber noch die Phase für die Herstellung der Straße, die unter Regie des Servicebetriebs Öffentlicher Raum (Sör) laufen wird. Hier konnte Gebietsleiter Reiner Beck noch keinen Termin- und Kostenplan vorstellen, was bei den Anwesenden auf wenig Verständnis stieß. Für die Kleingründlacherin Angelika Kneißl ist ein Punkt besonders wichtig: "Die Kommunikation muss besser werden. Kleingründlach ist eine gut funktionierende Dorfgemeinschaft. Wir wollen im Vorfeld wissen, was passiert. Darauf muss sich die Bauleitung einstellen."