Kommentar: Leinen los! Freiheit für die Hunde!

29.10.2012, 13:12 Uhr

 

Befürworter dieser Regelung tun gerade so, als ob freilaufende Hunde eine Bedrohung für das öffentliche Zusammenleben seien. Frei nach dem Motto: Leinen los und sofort übernehmen Rudel von Labradoren die Kontrolle über Spielplätze, Hauseingänge und Straßen. Doch das eigentliche Problem sind nicht die Hunde, sondern die Besitzer, die ihre Vierbeiner nicht erziehen. Die sind zum Glück aber in der Unterzahl. Warum also alle Hundebesitzer mitbestrafen, bei denen ihr Fiffy aufs Wort hört?

Wie sollte eine Anleinpflicht überhaupt aussehen? Eine bestimmte Leinenlänge für alle Hunde? Oder nach Rassen gestaffelt? Die Mitarbeiter des Ordnungsamts werden sich bedanken, wenn sie demnächst mit dem Zollstock nachmessen müssen.

Doch noch wichtiger ist: Die Leine ist für Hunde unnatürlich und wirkt sich negativ auf das Sozialverhalten aus. Freier Kontakt unter Hunden ist für die Entwicklung aber ganz wichtig - mit Leinenzwang wäre dies unmöglich. Ein solcher würde beim Hund vielmehr Ängste schüren. Denn wie sollen die Tiere sonst beim Spielen ihre Grenzen austesten und soziale Kompetenzen erwerben?

Aber nicht nur die Leine hindert die Hunde daran, sondern auch die fehlenden Grünflächen in der Stadt. Der Hundespielplatz am Sterntorzwinger steht ja bisher nur zur Diskussion, geschehen ist noch nichts. Dabei sollte die Anlage bis Ende des Jahres eröffnet sein.

Letztendlich geht es um gegenseitige Rücksichtnahme. Das heißt auch: Rücksicht auf die Bedürfnisse der Hunde. Nur an der Leine hängen, das ist wahrlich ein Hundeleben.

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