Kulinarik und Kuriositäten: Das gibt es auf der Heimtiermesse

Nürnberg - Die Liebe der Deutschen zu ihren Haustieren ist legendär. Bisweilen stehen Hunde- oder Katzenbesitzer ihren Schützlingen näher als dem eigenen Ehepartner. Wer seinem Tier etwas Gutes tun will, ist auf der Heimtiermesse richtig. Dort gilt es kuriose Kausnacks, feinstes Futter und orthopädische Hundedecken.

Liebe geht durch den Magen. Auch die Liebe zum Hund. Schließlich sollen nicht nur Herrchen und Frauchen gut speisen – auch der Vierbeiner freut sich über leckere Mahlzeiten. "Meistens ist das Futter der bekannten Marken nicht das beste und ziemlich überteuert", sagt Bernd Meyer. Er muss es wissen. Seit 28 Jahren entwickelt er Rezepte für Hundefutter, das er dann von Spezialfirmen herstellen lässt und über naturbeute.de vertreibt.

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Nürnberg

3.11.2018, 12:12 Uhr

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Ohne Getreide, ohne chemische Konservierungsmittel, ohne Farbstoffe – darauf ist er stolz. "Gutes Futter braucht auch keine Lockstoffe. Wenn genug Fleisch im Futter ist, frisst der Hund das einfach so." Farbstoffe seien ebenfalls überflüssig: "Die sind nur für den Menschen. Dem Hund ist es egal, wie das Futter aussieht." Auch wenn es dem Hund schmeckt, überfüttern sollte man ihn nicht, rät Bernd Meyer. Zu große Portionen erhöhten die Gefahr einer Magendrehung. Die führe zum Darmverschluss und sei lebensbedrohlich. "Zweimal täglich füttern ist für einen erwachsenen Hund ideal", sagt der Experte.

Tierischer Liegekomfort 

© Michael Matejka

Wer gut isst, den überfällt danach nicht selten die Müdigkeit. Das gilt auch für Hunde. Darum, dass Collie, Dalmatiner und Co. sanft ruhen, kümmert sich Karl-Heinz Schleimer. Er ist Chef der Firma Elaspace, die sich auf Hundedecken spezialisiert hat. "Die meisten Decken sind aus Plastik, gehen schnell kaputt und sind nicht nachhaltig", spricht der Hundebesitzer aus Erfahrung. Schleimer ist angetreten, um es besser zu machen. Er ist schon lange in der Textilbranche tätig, kennt sich aus mit verschiedenen Materialien und deren Eigenschaften.

Seit ein paar Monaten sind seine Hundedecken auf dem Markt. „Unsere zwei Zentimeter dicke Decke federt besser als zehn Zentimeter Schaumstoff“, sagt er. Schleimers Decken sind aus Orthopädie-Material. Das sei nötig, denn: "Große Hunde bekommen auf normalen Decken leicht Schwielen an den Ellenbogen." Auf Wunsch werden Geruchspads in die Decke eingenäht. Die Mischung aus Lavendel, Minze und Teebaumöl hält zum Beispiel Insekten fern.

Auch Kopfhaut kann lecker sein 

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Ein paar Meter weiter, am Stand von Ulrich Franke, riecht es streng nach Tier. Er verkauft sehr, nun ja, archaisches "Hundespielzeug". Kalbshufe gibt es da zum Beispiel, angepriesen als „knackiger Kausnack“. Schweinepfoten und Lammfüße liegen gleich daneben. Ein Euro pro Stück. Ein Kilo Rinderlunge schlägt mit sieben Euro zu Buche. Wem das nicht ausgefallen genug ist, der kann seinem Hund auch "Premium Kopfhaut" zum Kauen geben. Franks Stand ist nichts für Vegetarier. Hundeherzen aber lässt er höher schlagen.

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Ums Herz geht es auch bei Elke Wagner. Die Goldschmiedin aus Heroldsberg hat eine besondere Marktlücke für sich entdeckt. Sie arbeitet Haare von Hunden und Katzen in Schmuckstücke ein. "Manche nehmen aber auch Haare ihres ersten Enkelkindes", erzählt sie. Meistens stammen die Haare von noch lebenden Tieren. Der Schmuck soll dann die Freundschaft zwischen Mensch und Tier symbolisieren. "Ich mache auch Trauerschmuck aus Haaren verstorbener Tiere. Aber viele Menschen bringen es dann nicht fertig, ihrem toten Hund Haare abzuschneiden," sagt Wagner. Die Kunden hätten häufig ein sehr enges Verhältnis zu Tieren, da sei sie regelrecht Psychologin: "Oft wird es sehr emotional."