Kult-Brothandlung am Hauptmarkt wechselt Besitzer

23.9.2015, 06:00 Uhr
Die Geschwister Helmut (links), Betty (2. v. r.) und Konrad Schwarz gehen in den Ruhestand. Sabine Teich (2. v. l.) übernimmt die Brothandlung Schwarz in der Tuchgasse.

© Michael Matejka Die Geschwister Helmut (links), Betty (2. v. r.) und Konrad Schwarz gehen in den Ruhestand. Sabine Teich (2. v. l.) übernimmt die Brothandlung Schwarz in der Tuchgasse.

Keine Sorge, der Verkauf geht weiter. Betty (73) und ihre Brüder Helmut (66) und Konrad (76) stehen der "Neuen" noch einige Zeit bei, bevor sie sich in den wohl verdienten Ruhestand begeben.

Die alten müden Knochen sind Schuld, aber auch die ins Haus stehende Verlängerung des Mietvertrages um weitere zehn Jahre: "Das war uns doch zu lang", sagt Betty Schwarz.

1923 eröffnete ihr Vater Nikolaus, ein gelernter Konditor, die Brothandlung, in der  er von Anfang an das Brot kleiner Bäckereien aus der Region verkaufte. Selbst gebacken hat die Familie Schwarz nie.

Auch Wurstwaren im Angebot

Nach dem Krieg, in dem der Laden in der Winklerstraße am Hauptmarkt von Bomben zerstört wurde, gab es sechs Sorten Brot in einer Baracke. Heute sind es über 20. Nach dem Krieg nahm Schwarz dann auch die Wurstwaren kleiner Metzgereien mit ins Angebot.

Die Kunden stehen an manchen Tagen Schlange und daran ist das Magazin "Der Feinschmecker" Schuld. Mehrmals wurde "der Schwarz" ausgezeichnet, in den meisten Nürnberg-Reiseführern wird er ebenfalls erwähnt. Was zur Folge hat, dass sich gerne Touristen aus Schweden, den USA, oder Italien in die Schlange reihen, um einen Laib Bamberger Sappelbrot oder ein Moritzberger, Eschenauer und Zeegendorfer zu erstehen.

Mehr Geschenkkörbe und Feinkostsalate

Ändern soll sich dies auch künftig nicht. Sabine Teich will das Angebot beibehalten, vielleicht erweitern, dazu mehr Geschenkkörbe und Feinkostsalate anbieten.

Auf Betty und Konrad Schwarz wartet eine Kreuzfahrt, die sie ohne Bruder Helmut antreten wollen: "Der muss sich ja um unser Haus kümmern", sagt Betty Schwarz. Und um seine Ehefrau, für die er künftig endlich mehr Zeit haben wird.

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