Lauter als AC/DC: 315-Tonnen-Mammut am Rangierbahnhof

13.5.2015, 06:00 Uhr
315 Tonnen schwer: Der Schnellumbauzug "Mammut" sorgt derzeit am Rangierbahnhof für die Gleiserneuerung.

© Stefan Hippel 315 Tonnen schwer: Der Schnellumbauzug "Mammut" sorgt derzeit am Rangierbahnhof für die Gleiserneuerung.

Wie die Stoßzähne eines Mammuts graben sich die Stangen der Maschine in den Schotter. Sie heben alte Schwellen leicht an, bevor zwei Greifarme sie von oben in den Magen der Maschine ziehen. Ein paar Meter dahinter verlegt ein Aggregat schon neue Schwellen. Der Lärm ist ohrenbetäubend, die Luft staubig.

82 Meter ist die Maschine lang - und 315 Tonnen schwer. Am Nürnberger Rangierbahnhof verlegt das Biest im Auftrag der Deutschen Bahn acht Kilometer neue Gleise, die zum Teil schon seit über 25 Jahren liegen.

Andrej Töwe ist Herr über das Monstrum. Der Ingenieur und 22 Kollegen steuern die Maschine und prüfen, ob alles korrekt läuft. Bevor das große Mammut ran darf, hat sein kleiner Bruder schon Vorarbeit geleistet. Die Maschine hebt die Schienen aus den Rippenplatten, auf denen sie seit Jahren liegen.

Erst dann darf der Schnellumbauzug ran. Zuerst nimmt er alte Schwellen auf und setzt dann die neuen darauf. Ein Transportzug bringt sie weg und liefert frische Betonbrocken. Zuletzt fädelt die Maschine neue Gleise ein. "Wir schaffen 2000 Meter in acht Stunden", sagt Töwe.

Vier Millionen Euro muss die Bahn für die Maßnahme zahlen. Im Schnitt bleiben die Gleise 25 Jahre liegen, bevor sie wieder ausgetauscht werden.

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