Lob von "Klo-Aktivisten": Zweites Litfaßsäulen-WC kommt

25.10.2016, 06:00 Uhr
Lob von

© Archivfoto: Roland Fengler

Weitere sollen folgen, so Bürgermeister Christian Vogel, Erster Werkleiter von Sör und zuständig für die öffentlichen Toiletten in der Innenstadt. Die Litfaß-Toilette komme bei der Bevölkerung gut an. 

Durchschnittlich, so hat Vogel ermitteln lassen, wird das stille Örtchen am Josephsplatz an sieben Tagen der Woche 12 bis 18 Mal genutzt. Zu Spitzenzeiten - etwa bei Veranstaltungen wie der "Blauen Nacht" oder dem Bardentreffen - suchen es schon mal bis zu 60 Menschen pro Tag auf. Für einen Toilettengang zahlt man 50 Cent, bekommt dafür aber auch ein vollautomatisch frisch gereinigtes und desinfiziertes Klosett geboten.

Der Preis für ein solches Klohäuschen liegt bei 50.000 Euro und wurde in Zusammenarbeit mit der Stadtreklame realisiert. Die ist für Betrieb und Pflege der Toilette zuständig. Im Gegenzug darf die Stadtreklame auf der Litfaßsäule außen Werbung platzieren. Die Stadt kümmert sich laut Vogel "um den Untergrund". Für die 4,65 Meter hohen Säulen, die zwei Meter Durchmesser haben, ist schließlich eine Baugrube von über dreieinhalb Metern Tiefe notwendig.

Mit der Auslastung der Toilette am Josephsplatz ist der Bürgermeister zufrieden, auch wenn diese Einrichtung nicht kostendeckend sei. "Bei Toiletten kann man aber nie kostendeckend arbeiten", erläutert Vogel. Kein einziges der öffentlichen WCs könne nach Wirtschaftlichkeit betrieben werden: "Sonst müssten wir neun Euro pro Benutzung verlangen." Von der Initiative "Klo-Aktivisten" habe er ein ausdrückliches Lob für das Litfaßsäulen-WC erhalten, bei den Bürgervereinen stoße es ebenfalls auf Akzeptanz.

Und aus anderen Städten kommen immer wieder interessierte Anfragen. "Die wollen alle wissen, wie Nürnberg das regelt", erzählt der Bürgermeister nicht ohne einen Anflug von Stolz.

Im November 2015 wurde das Litfaßsäulen-WC am Josephsplatz eröffnet:

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