Lokführer-Streik traf auch den Nürnberger Bahnhof

8.10.2014, 08:03 Uhr
Leere Gleise am Nürnberger Hauptbahnhof: Aufgrund des Streiks der Lokführer hatten viele Reisende offenbar schon eine Alternative für ihren Weg gefunden.

© Björn Bischoff Leere Gleise am Nürnberger Hauptbahnhof: Aufgrund des Streiks der Lokführer hatten viele Reisende offenbar schon eine Alternative für ihren Weg gefunden.

Kurz nach 21 Uhr zeigte sich die Lage am Nürnberger Hauptbahnhof entspannt, offenbar hatten sich trotz der kurzen Vorbereitungszeit viele Bahnreisende auf den Streik eingestellt: Der Nürnberger Hauptbahnhof war deutlich weniger belebt als normalerweise um diese Uhrzeit. Eine Nürnberger Bahnreisende etwa hatte dem vorgebeugt, indem sie einen früheren Zug aus Hannover nahm.

Die Bahn hatte empfohlen, nur Züge zu nutzen, die vor Streikbeginn am Zielbahnhof eintreffen. In jedem Fall wären "größere Beeinträchtigungen" zu erwarten - was das genau hieß, blieb jedoch unklar. Denn die GDL stellte keine Informationen zu bestreikten Zügen zur Verfügung. Selbst nach Streikbeginn blieb die Lage undurchsichtig: Jede Bahn könnte kurzfristig doch noch stehen bleiben. Tatsächlich fielen von Dienstag ab 21 bis Mittwoch um 6 Uhr sämliche IC- und ICE-Züge aus.

Im morgendlichen Berufsverkehr war am Mittwoch noch Geduld gefragt. Einem Sprecher der Bahn zufolge hat sich der S-Bahnverkehr nach anfänglichen Verspätungen ab 8 Uhr wieder eingependelt. Im Regionalverkehr kann es laut dem Sprecher tagsüber noch vereinzelt zu Verspätungen kommen. Im Fernverkehr müssen Reisende mit weiteren Zugausfällen rechnen.

Betroffene Reisende zeigten sich trotz der Auswirkungen verständnisvoll. Um den Pendlern vor Ort weiterhelfen zu können, hatte die Bahn zusätzliches Service-Personal bereit gestellt.

Doch so leer der Bahnhof am Dienstagabend war, so sehr füllte er sich vor dem Haupteingang, denn zahlreiche Taxifahrer hatten tagsüber die Meldung über den anstehenden Streik gehört und sich somit auf viele wartende Reisende eingestellt. Kurz nach Beginn der Arbeitsniederlegung sah es aber nicht danach aus, dass viele Menschen auf diese Verkehrsmöglichkeit ausweichen würden - dafür hatten sich die meisten Pendler wohl schon zu gut auf den Streik eingestellt und andere Mittel für ihre Wege gefunden.

Zum Streik aufgerufen hatten unter anderem die Lokomotivführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen und Disponenten in allen Eisenbahnverkehrsunternehmen der Deutschen Bahn. Die Lokführer fordern fünf Prozent mehr Geld und eine um zwei Stunden verkürzte Wochenarbeitszeit.

Der Artikel wurde am 8. Oktober um 08.03 Uhr aktualisiert. Sobald es weitere Informationen zu den Störungen gibt, erfahren Sie es an dieser Stelle. Die Infonummer der Bahn für Reisende: 08000 - 996633.

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