Maxbrücke wird bis Dezember für Sanierung gesperrt

24.4.2014, 11:38 Uhr
Maxbrücke wird bis Dezember für Sanierung gesperrt

© Ralf Rödel

Harmonisch liegt das Bauwerk über der Pegnitz. Die drei Bögen lassen das Wasser sanft plätschern, der alte Sandstein glitzert durch die einfallenden Sonnenstrahlen. Außen ist es schön, doch im Inneren bröckelt es. Denn die Maxbrücke steht auf der Liste der 60 Nürnberger Brücken mit erheblichen Schäden in der Bausubstanz.

2011 hat der Servicebetrieb öffentlicher Raum (Sör) zuletzt mit Experten den Zustand der Maxbrücke überprüft. Sowohl der Salzgehalt im Sandstein als auch das äußere Erscheinungsbild wurden dabei gründlich kontrolliert. „Wir mussten feststellen, dass der Zustand der Brücke bedenklich ist. Wir konnten deshalb nicht mehr länger warten und mussten sofort in die Sanierungsplanungen gehen“, erklärte Sör-Mitarbeiter Thomas Fichte.

Denn das Mauerwerk ist vor allem mit Salzen wie Chloriden und Sulfaten belastet. „Wenn man über die Brücke geht und das Wetter passt, sieht man öfter, dass über den braun-rötlichen Sandstein weiße Umrahmungen glitzern. Diese Ausblühungen zeigen deutlich, dass Salz enthalten ist“, sagt Fichte. Dieses beschädigt auf Dauer die Substanz, folglich ist die Standsicherheit der gesamten Brücke gefährdet.

Woher das ganze Salz kommt, wusste man bei Sör aber schnell: Die Oberflächenabdichtung der Brücke fehlt komplett. Gerade im Winter, wenn gegen Eis und Schnee Salz gestreut wird, kann das salzhaltige Wasser leicht in die Brücke versickern und sich dort ablagern.

Denkmalschutz fordert Sorgfalt

Nun ist geplant, die Brückenoberfläche abzudichten und mit Kompressen das vorhandene Salz zu entziehen. Wegen dieser Maßnahmen, die damit auch die Straße über die Brücke betreffen, muss die Maxbrücke für Fußgänger und den Verkehr komplett gesperrt werden.

Bei der Sanierung müssen die Experten jedoch vor allem den Denkmalschutz Berücksichtigen Denn die Brücke wurde bereits im Jahr 1457 vom Rothenburger Baumeister Jakob Grimm errichtet, sie gilt somit als älteste Steinbrücke Nürnbergs. „Wir prüfen deshalb jeden Sandsteinquader, ob man ihn ersetzen muss oder ob man ihn noch erhalten kann“, schildert Thomas Fichte. Experten vom Technischen Überwachungsverein Rheinland begutachten das Material.

Insgesamt auf 880.000 Euro sind die Arbeiten veranschlagt. Der Übergang ist nach der Fleischbrücke, dem Kettensteg und der Unteren Karlsbrücke eine der letzten historischen Brücken in der Altstadt, die saniert werden müssen. Im nächsten Jahr soll noch die Obere Karlsbrücke folgen, wenig später kommt die vielbefahrene Hallertorbrücke dran.

Bis voraussichtlich 19. Dezember dürften die Arbeiten an der Maxbrücke dauern. Autofahrer müssen die Pegnitz in dieser Zeit über die Hallertorbrücke überqueren. Fußgänger können als Ersatz den Kettensteg oder den nahe gelegenen Henkersteg nutzen.
 

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