Memorium: Programm zu 70 Jahren Nürnberger Prozesse

4.5.2015, 17:01 Uhr
Memorium: Programm zu 70 Jahren Nürnberger Prozesse

© Horst Linke

Es ist ein aktuelles Thema: Gerade läuft das Verfahren gegen ehemalige SS-Mann Oskar Gröning vor dem Landgericht Lüneburg. Der "Buchhalter von Auschwitz" hat öffentlichkeitswirksam seine moralische Mitschuld gestanden - und damit die Debatte um die Nazizeit neu entfacht.

Ein passender Zeitpunkt also für das Programm des Memoriums Nürnberger Prozesse. Im Schwurgerichtssaal 600 soll es bei insgesamt sechs Diskussionen und Vorträgen vor allem um eine Frage gehen: "Was bleibt von Nürnberg?" Hochkarätige Referenten beleuchten die Geschichte der Prozesse und welche Folgen sie bis heute haben.

Den Auftakt macht am Mittwoch, 13. Mai, Thomas Darnstädt. Der Jurist und Spiegel-Autor hat ein Buch über die Prozesse geschrieben. Zusammen mit zwei Wissenschaftlern diskutiert er, wie die Verhandlungen zur Geburtsstunde des modernen Völkerrechts wurden.

Wie Menschlichkeit klingt, erfahren Interessierte dagegen bei der musikalischen Lesung am Montag, 22. Juni. Texte vom Alten Testament bis zu dem Philosophen Kant treffen auf Musik der Renaissance oder Elektro. Dafür kooperierte das Museum mit der Internationalen Orgelwoche Nürnberg.

Höhepunkt der Reihe dürfte die Diskussion "The last cases" sein (Sonntag, 11. Oktober). Im Fokus: Die Strafverfolgung heute und ihre Schwierigkeiten. Die kennt einer der Referenten, Steven Rogers, aus erster Hand: Jahrzehntelang hat er NS-Täter verfolgt, die sich in die USA absetzten wollten.

Mehr Informationen finden Sie hier. Alle Veranstaltungen finden um 18.30 Uhr im Schwurgerichtssaal 600 statt (Bärenschanzstraße 72).

Verwandte Themen


1 Kommentar