Millionenschaden: Güterzug entgleist am Rangierbahnhof

2.11.2017, 11:57 Uhr
Warum der Güterzug trotz der Sicherung losrollte, ist noch unklar. Die Bundespolizei hat die Ermittlungen dazu aufgenommen.

© Bundespolizei Warum der Güterzug trotz der Sicherung losrollte, ist noch unklar. Die Bundespolizei hat die Ermittlungen dazu aufgenommen.

Der rund 350 Meter lange Güterzug wurde in der Nacht auf Dienstag im Ausfahrbahnhof des Nürnberger Rangierbahnhofs abgestellt und ordnungsgemäß mit sogenannten Hemmschuhen gegen Wegrollen gesichert. Im vorderen Bereich des Zuges waren die offenen Wagen mit Drahtrollen belanden, der Rest bestand aus 16 Kesselwagen, die jedoch leer waren.

Auf der Fahrt nach Nürnberg-Eibach bemerkte der Lokführer gegen 5.30 Uhr plötzlich einen Druckabfall im Bremssystem. Zeitgleich lief bei dem Fahrdienstleiter eine Störung in einem Weichenbereich auf. Wie sich schließlich herausstellte, waren die letzten drei Kesselwagen des Güterzugs an einer Weiche entgleist.

Bei einem der Wagen wurde dadurch das Drehgestell herausgerissen, die anderen beiden Wagen sprangen aus dem Gleis und einer fiel dabei komplett um. Das Gleisbett wurde auf einer Länge von 180 Meter teilweise gänzlich zerstört und Oberleitungen abgerissen. Laut dem Bericht der Bundespolizei schätzte ein Bahnmitarbeiter den Schaden im siebenstelligen Bereich ein. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.

Die Bundespolizei geht nach dem derzeitigen Ermittlungsstand davon aus, dass der Güterzug losfuhr, obwohl er noch gesichert war. Die Bundespolizei Nürnberg hat ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet.


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