Ehrenamtliche besuchen Patienten

Mitgefühl kann man lernen: Klinikum Nürnberg lädt zum Seelsorge-Kurs ein

Christina Merkel

Hochschule & Wissenschaft

E-Mail zur Autorenseite

6.11.2023, 11:00 Uhr
Ehrenamtliche Seelsorger besuchen die Patienten auf der Station und leisten Beistand in der belastenden Phase eines Krankenhausaufenthalts.

© Tom Weller, dpa Ehrenamtliche Seelsorger besuchen die Patienten auf der Station und leisten Beistand in der belastenden Phase eines Krankenhausaufenthalts.

Dasein und zuhören - das sind die Hauptaufgaben ehrenamtlicher Seelsorger. Doch auch das will gelernt sein. Deshalb bietet das Klinikum Nürnberg einen halbjährigen Ausbildungskurs an. Am Mittwoch, 8. November, können sich Interessierte dazu informieren.

"Für die ehrenamtliche Klinikseelsorge kommt jeder und jede infrage, der oder die gerne mit Menschen in Kontakt ist", sagt Dorothea Böhle, evangelische Pfarrerin und Seelsorgerin am Klinikum. "Man sollte Spaß daran haben, auf andere zuzugehen und sich auf sie einzulassen.“ Besondere Vorerfahrungen oder berufliche Vorkenntnisse sind nicht nötig.

Gespräche über Kummer und Freude, Vergangenheit und Zukunft

Die Ehrenamtlichen besuchen ihre Station jede Woche für etwa drei Stunden. Sie kommen ans Krankenbett, hören zu und reden. Dabei bietet sich Gelegenheit für die Kranken, von Kummer und Freuden zu sprechen, von früher oder von der Zukunft. Die Seelsorger unterstützen aber auch Angehörige und müssen manchmal auch Stille aushalten können.

Für diese Aufgaben sucht das ökumenische Team wieder Unterstützung. Frauen und Männer aus allen Berufs- und Altersgruppen sind zum neuen Ausbildungskurs ab Februar 2024 willkommen. „Die Nachfrage nach unserer Begleitung ist anhaltend hoch“, sagt Böhle. „Viele Patienten freuen sich, wenn wir ihnen Interesse und ein offenes Ohr entgegenbringen.“ Derzeit arbeiten zehn Frauen und Männer hauptamtlich in der Seelsorge des Klinikums. Dazu bringen sich zehn Ehrenamtliche ein.

„Für die spirituelle Dimension des Lebens“

Voraussetzung sei ein Grundmaß an psychischer und körperlicher Belastbarkeit. Interessenten müssen keiner Glaubensrichtung angehören, sie sollten jedoch weltanschauliche Offenheit für die christliche Ökumene und „für die spirituelle Dimension des Lebens“ mitbringen, erklärt die Pfarrerin.

Die Schulung richtet sich an Menschen aus Nürnberg und der Region, die bereit sind, einen Teil ihrer Freizeit den Patientinnen und Patienten im Krankenhausalltag zu widmen. Sie umfasst 17 Abende, immer mittwochs von 18.30 bis 21.30 Uhr im Nürnberger Klinikum Nord. An die Theorie schließt sich eine Praxisphase an. Die Teilnahme kostet 100 Euro und wird mit einem Zertifikat bescheinigt. Nach der Ausbildung wird die Arbeit durch monatliche Treffen begleitet. Die Gruppe tauscht sich über erlebte Seelsorgesituationen aus.

Beim Informationsabend am Mittwoch, 8. November, stellt das Seelsorge-Team den Kurs vor und beantwortet Fragen. Beginn ist um 19 Uhr im Klinikum Nürnberg, Campus Nord, Prof.-Ernst-Nathan-Straße 1, Haus 47, Erdgeschoss Raum 132/133. Der Eintritt ist frei. Die Teilnahme ist keine Voraussetzung für die Anmeldung zur Schulung.

Keine Kommentare