"Mohren Apotheken": So denkt Nürnberg über die Diskussion

23.2.2018, 18:13 Uhr
Die Mohrenfigur ist der Namensgeber der "Mohren Apotheken".

© Harald Sippel Die Mohrenfigur ist der Namensgeber der "Mohren Apotheken".

Nachdem die Kommunale Ausländer- und Ausländerinnnenvertretung (KAV), sprich der Ausländerbeirat, der Stadt Frankfurt am Main in einem Antrag die beiden Namen "Mohren Apotheke" und "Zeil-Apotheke zum Mohren" als rassistisch bezeichnet hatte, entbrannte in ganz Deutschland eine Rassismus-Debatte.

Der Antrag des KAV kritisierte unter anderem, dass die Apotheke im Frankfurter Stadtteil Eschersheim auf ihrer Website ein "klischeebehaftetes Logo mit einem stilisierten Frauenkopf" verwende. Zu sehen war ein Kopf mit Turban, großem Ohrring und dicken Lippen. "Stereotypen, die eigentlich schon lange nicht mehr in den Köpfen vorhanden sein sollten, werden weiterverbreitet", heißt es im Antrag. Die Darstellung ist mittlerweile von der Website verschwunden.

Für den Inhaber der Nürnberger "Mohren Apotheke", Wilhelm Bouhon, ist das Thema nicht neu, die Diskussion überraschte ihn nicht. Den Vorwurf des Rassismus hält er unterdessen für "absurd". Aber ist die Debatte wirklich überzogen? Wir haben uns in Nürnberg umgehört und verschiedene Meinungen eingefangen:

Die Rassismusdebatte um derartige Begriffe ist derweil keineswegs neu. Schon Ende 2013 sorgte die bekannte ZDF-Sendung "Wetten, dass..." für einen Eklat. Die TV-Show fand damals in der Augsburg Puppenkiste statt. Deren Helden sind Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer. Weil Jim Knopf schwarz ist, sollten sich Augsburger für die Saalwette schminken. Daraufhin entbrannte im Internet ein Shitstorm.

Sogar bekannte Kinderbücher, unter anderem von Astrid Lindgren und Ottfried Preußler, wurden in der Vergangenheit bereits umgeschrieben:

15 Kommentare