Mollath: Anwältin zeigt seine Ex-Frau an

15.8.2013, 12:47 Uhr
Jetzt geht Gustl Mollath in die Offensive und zeigt seine Ex-Frau an.

© David Ebener/dpa Jetzt geht Gustl Mollath in die Offensive und zeigt seine Ex-Frau an.

Alfred Huber, Sprecher der Nürnberger Staatsanwaltschaft, bestätigte den Eingang der Anzeige.  „Wir werden die Akten aus einem Verfahren vor dem Amtsgericht hinzuziehen und den Vorgang prüfen“, erklärte er mit knappen Worten.

2008 hatte Gustl Mollath seine Ex-Frau Petra M. wegen seiner abhanden gekommenen Habe, die sich in seinem Haus in Erlenstegen befand,  auf Auskunft und Schadensersatz verklagt. Hilfe vom Amtsgericht bekam Mollath nicht. Sein Antrag auf Gewährung von Prozesskostenhilfe wurde vom zuständigen Richter aufgrund mangelnder Erfolgsaussichten abgelehnt.

Nach Darstellung von Mollaths Anwältin Erika Lorenz-Löblein waren die Angaben von Petra M. gegenüber dem Gericht maßgeblich für die Ablehnung des Prozesskostenhilfe-Antrags von Gustl Mollath. Sie hatte schriflich über ihren Anwalt erklärt, dass sie nach der Unterbringung ihres Ex-Mannes nur zweimal das leer stehende Haus betreten habe: einmal am 30. Juni 2006 in Begleitung eines Polizeibeamten, das zweite Mal zusammen mit dem damaligen Mollath-Betreuer wenige Wochen später am 8. August. „Wertsachen“, erklärte sie über ihren Anwalt, seien „definitiv keine entwendet“ worden.

Vor wenigen Tagen überraschten der „Spiegel“ und zuvor der „Nordbayerische Kurier“ mit Berichten, wonach Petra M. das Hab und Gut ihres Ex-Manns doch im Besitz habe. Dem Hamburger Nachrichtenmagazin erlaubte sie sogar, die in zwei Kisten aufbewahrten Besitztümer Gustl Mollaths zu fotografieren.

Rechtsanwalt Strate ist darüber empört. Es wäre gut gewesen, schreibt er auf seiner Homepage, wenn Petra M. dies schon vor fünf Jahren gegenüber dem Amtsgericht angegeben hätte. Ihre  damalige „falsche Erklärung“ habe schließlich zur Ablehnung des Prozesskostenhilfe-Ersuchens geführt. Tatsächlich, so die Argumentation von Mollaths Anwälten, habe sich nun ergeben, dass Mollaths Ex-Frau das Haus ihres Mandanten schon lange vor dem Versteigerungstermin geräumt und dessen Besitztümer rechtswidrig an sich genommen habe.

Strate ist gespannt, wie die Staatsanwaltschaft Nürnberg mit der Anzeige umgehen werde. 2003 sei Gustl Mollath von der gleichen Behörde wegen Diebstahl eines einzigen, an seine damalige Frau adressierten Briefes  mit einer Anklage überzogen worden.

   

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