Müll, Maden und Schulden: Mietnomade untergetaucht

27.8.2015, 05:57 Uhr
Der Müll in der Küche stapelte sich säckeweise.

© Eduard Weigert Der Müll in der Küche stapelte sich säckeweise.

Es war ein Schock, als der Vermieter die Drei-Zimmer-Wohnung nach dem Auszug seines Mieters inspizierte: In einem Zimmer lagen Unrat, leere Chipstüten, Flaschen und Marmeladengläser herum. In der Küche gab es fast kein Durchkommen: offene, übervolle Mülltüten am Boden, auf dem Herd lagen Nudeln und Essensreste.

Im Kühlschrank gammelten Lebensmittel vor sich hin, Maden machten sich dort breit. Der Mieter hatte schon seit Dezember 2014 überhaupt nichts mehr für die Wohnung bezahlt, der Hausbesitzer bemühte sich nach unzähligen Versuchen, sich mit dem Mann zu einigen, schließlich um eine Räumungsklage.

Ohnmacht des Hausbesitzers

Vor einigen Tagen nun zog der junge Mann aus - ohne seine neue Adresse mitzuteilen. Rund 10.000 Euro - entgangene Mieteinnahmen sowie Kosten für den Anwalt und für die Entsorgung des Mülls - habe die Geschichte den Vermieter gekostet. "Diese Ohnmacht des Hausbesitzers in einer solchen Situation ist einfach nur schrecklich", meint er.

Zum Glück seien derartige Vorgänge in Nürnberg eher selten, wie Hermann Triller vom Grund- und Hausbesitzerverein Nürnberg erklärt: "Das kommt gelegentlich vor. Ein Massenphänomen ist es aber nicht." Allerdings würden Vermieter in Nürnberg immer wieder darüber klagen, dass Mieten verspätet überwiesen werden. "Zahlungsverzug kommt häufiger vor."

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