Neue Drehscheibe ist ein Renner

26.6.2018, 16:48 Uhr
Neue Drehscheibe ist ein Renner
Neue Drehscheibe ist ein Renner

© Fotos: Jo Seuß

Von einer "Erfolgsgeschichte" sprechen sie alle: Baureferent Ulrich, VAG-Chefplaner John Borchers und auch SPD-Stadtrat Thorsten Brehm, zugleich verkehrspolitischer Sprecher seiner Fraktion. Auslöser für das allgemeine Frohlocken ist der von SPD und CSU geforderte Erfahrungsbericht zum neuen Buskonzept Nord im Zuge der Verlängerung der Straßenbahnlinie 4 von Thon nach Am Wegfeld im Dezember 2016, der am Donnerstag, 28. Juni, im Verkehrsausschuss diskutiert wird.

Die Zahlen sprechen für sich: Zwischen Thon und Cuxhavener Straße verkehrten 2016 in den Bussen durchschnittlich 6200 Fahrgäste pro Werktag, die neue Straßenbahn erreichte im selben Abschnitt 2017 einen Wert von 8650 Passagieren, was eine Steigerung um rund 40 Prozent bedeutet. Auch die veränderten Buslinien konnten durch die Bank Zuwächse verzeichnen. Nach den Zahlen der VAG gab es bei der Linie 31 zwischen Neunhof und Buch ein Plus von 25 Prozent auf 400 Fahrgäste pro Werktag.

Besonders positiv wird die Erhöhung beim Flughafenbus um 100 Prozent auf 1000 Fahrgäste bewertet. Gute Resonanz gibt es ebenfalls beim Ringbuskonzept. Aufgewertet wurde dadurch laut VAG insbesondere die U-Bahnhaltestelle Nordostbahnhof. Bei einer Fahrgastumfrage gab es zwar Kritik an den Fahrpreisen und am Wegfall der "Drehscheibe" in Thon, doch viele positive Stimmen über das veränderte Konzept.

"Sehr gut ausgelastet"

"Die Fahrgastzuwächse übertreffen die Erwartungen", freut sich auch SPD-Stadtrat Thorsten Brehm. "Das zeigt: Wenn das Angebot gut ist, steigen die Menschen auch auf den Nahverkehr um." Diese positive Entwicklung spiegelt sich in der Nutzung der Park-and-ride-Fläche für Autos und Fahrräder an der Endhaltestelle in Buch. Nach Beobachtungen von Stadt und VAG ist sie "sehr gut ausgelastet" und ab 10 Uhr voll besetzt. Deshalb stellen Umsteiger ihr Fahrzeug in der benachbarten Johann-Sperl-Straße ab — zum Ärger der Anwohner.

Als Folge plant die Stadt nun den Ausbau der Anlage. Laut Verkehrsplanungsamtschef Frank Jülich werden derzeit "die baurechtlichen Voraussetzungen für die Erweiterung geprüft". Die Erweiterungsfläche um 100 Parkplätze und weitere Fahrradbügel sei bereits im Planfeststellungsverfahren als Option dargestellt worden. Das angrenzende Grundstück befinde sich schon im städtischen Besitz. Allerdings muss noch die Finanzierung geklärt werden, so Jülich. SPD-Stadtrat Brehm lobt mit Blick auf die positive Entwicklung die "umfangreiche Bürgerbeteiligung im Vorfeld", wodurch insbesondere die passende Bus-Route zum Airport gefunden wurde.

(Siehe Vorstadtbrille auf Seite 30)

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