Neue Fluglinie in Nürnberg: Über Brüssel in die weite Welt

13.2.2016, 16:58 Uhr
Neue Fluglinie in Nürnberg: Über Brüssel in die weite Welt

© Foto: Ralf Rödel

Seit über zwei Jahren setze er sich für diese Verbindung ein, nun werde sie Wirklichkeit, freute sich Söder beim Pressetermin am Flughafen. Selbst wenn über die Linie Nürnberg-Brüssel vielleicht nicht die ganz großen Kundenströme generiert werden können, hält er es für ganz bedeutsam, dass die belgische Hauptstadt nun von der Frankenmetropole aus direkt angeflogen wird. "Das erhöht die strategischen Optionen des Flughafens." Wer eine Interkontinentalreise zum Beispiel nach Kanada plane, könne nun von Nürnberg aus starten und dann in Brüssel umsteigen. Das sei für die Bürger im nordbayerischen Raum, die bisher für solche Distanzen von München oder Frankfurt aus gestartet sind, sehr attraktiv.

Söder, ehemaliger bayerischer Europaminister, betonte auch, wie wichtig die Stadt Brüssel als Sitz des Europäischen Parlaments sei. Auch deshalb hält er die neue Linie für bedeutsam. "In nur 75 Minuten ist man dort, das ist fast nichts."

Hin- und Rückflug ab 79 Euro

Abgesehen vom Samstag starten die Flieger der belgischen Fluggesellschaft Brussels Airlines (ein Mitglied der Lufthansa-Gruppe) täglich um 17.05 Uhr vom Albrecht-Dürer-Airport Richtung Belgien, um 18.20 Uhr kommen die Passagiere an. Die Rückflüge sind für 15.20 Uhr terminiert (Ankunft: 16.35 Uhr). Wie Helmut Gläser, Deutschland-Direktor von Brussels Airlines, erläuterte, gibt es ein günstiges Sparangebot für Hin- und Rückflug bereits für 79 Euro. Insgesamt biete man vier verschiedene Reiseklassen an, 50 Passagiere finden in dem Flugzeug – ein Regionaljet des Typs Embraer 140 – Platz.

Michael Hupe, Geschäftsführer des Nürnberger Flughafens, geht davon aus, dass vor allem Geschäftsreisende das neue Angebot nutzen werden. Hupe wies darauf hin, dass es ab Herbst auch Direktverbindungen nach Rom und Manchester geben werde und der Flughafen sein Angebot schrittweise immer weiter ausbaue.

Söder will Flughafen "gesundschrumpfen"

Mit dem Airport gehe es unter Hupes Führung permanent aufwärts, meinte Söder, und erinnerte an vergangene Debatten darüber, ob man den Flughafen "gesundschrumpfen" sollte. Dies hielte der Minister angesichts von Prognosen, die einen zunehmenden Luftverkehr voraussagen, indes für den völlig falschen Weg: "Wenn es Wachstum gibt, sollten nicht andere verdienen, sondern Nürnberg auch."

Zur strategischen Ausrichtung des Flughafens gehöre auch eine "ordentliche Autobahn-Anbindung" – deswegen hält Söder den Vorstoß des SPD-Bundestagsabgeordneten Martin Burkert, die Nordspange endgültig zu kippen (die NZ berichtete), für "unverständlich". Natürlich könne erst gebaut werden, wenn die durch den Feuerwehr-Löschschaum entstandene PFC-Belastung beseitigt sei – aber darin sieht der CSU-Politiker kein unüberwindliches Hindernis: "In Zeiten, in denen man Gravitationswellen nachweisen kann, halte ich auch ein Löschschaumproblem für lösbar."

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