Neue Gewalttäter-Ambulanz eröffnet in Nürnberg

31.1.2015, 06:00 Uhr
Zwei Gewalttäter-Ambulanzen gibt es bereits in Bayern, eine dritte soll nun in Nürnberg eröffnet.

© dpa Zwei Gewalttäter-Ambulanzen gibt es bereits in Bayern, eine dritte soll nun in Nürnberg eröffnet.

Derzeit besuchen lediglich drei Klienten die Einrichtung, die erst vor kurzem den Betrieb aufgenommen hat. Doch langfristig können hier bis zu 30 Mörder, Totschläger und andere Gewaltverbrecher therapeutische Hilfe finden. Ein Psychologe und eine Sozialpädagogin betreuen die Männer; Frauen, die zugeschlagen oder andere umgebracht haben, gehören zur absoluten Minderheit.

Freiwillig kommen die Klienten freilich nicht in das von Claudia Schwarze geleitete Haus, dessen Adresse geheimgehalten wird. Sie werden von den Gerichten per Weisung zur Behandlung geschickt, haben einer Sicherheitsverwahrung hinter sich oder eine sozialtherapeutische Behandlung bereits in der Haft begonnen.

Die  verurteilten Täter zu motivieren sei deshalb der erste Schritt in der ambulanten Therapie,betonte gestern Claudia Schwarze von der Stadtmission.

Der bayerische Justizminister Winfried Bausback wies darauf hin, dass der Staat viel Geld in die Hand nehme, um die Gesellschaft vor rückfälligen  Gewaltverbrechern zu schützen. Allein für die neue Nürnberger Einrichtung sind im Staatshaus halt für dieses Jahr 377.000 Euro vorgesehen. 2016 steigt die Summe auf 451.000 Euro.

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