Neuer Kontumazgarten: Bürger fürchten Fahrrad-Rambos

20.11.2017, 05:53 Uhr
Neuer Kontumazgarten: Bürger fürchten Fahrrad-Rambos

© Günter Distler

Eine Leserin macht sich Gedanken über Fahrrad-Rambos, die dann mit hohem Tempo durch den Park rasen - auch durch die neue Unterführung. Das Verkehrsplanungsamt meint dazu, solche Befürchtungen seien unbegründet. Die Stadt hat im Zuge der Umgestaltung abschnittsweise einen groben Belag aus Naturstein verwendet, um bei den Radeln das Tempo rauszunehmen - und zwar im Eingangsbereich der Anlage an der Praterstraße auf vier Metern Länge und beim Durchstich auf einer Strecke von 30 Metern. Dort schließt sich dann ein asphaltierter Weg an, der genügend Platz für Radfahrer und Fußgänger bietet. Parallel dazu lädt die alte Promenade, die den Fußgängern vorbehalten ist, zum Spaziergang entlang der Pegnitz ein.

"Wir haben diese Wegführung für Radfahrer so unattraktiv gemacht, dass sie als logische Folge den geradlinigen und asphaltierten Weg nehmen", sagt Frank Jülich, Leiter des Verkehrsplanungsamtes. "Die originäre Führung ist klar; wir haben diese Stelle für Fußgänger und Radfahrer gut gelöst", betont er. Der Amtsleiter setzt auf ein rücksichtsvolles Miteinander von Radfahrern und Fußgängern. Und will auch so - etwa in der Engstelle im Durchgang - niemanden zum Absteigen zwingen. "Immerhin funktioniert das auf der anderen Uferseite ja auch", ergänzt er.

Gegenseitige Rücksichtnahme

Zudem ist der neue Durchgang breiter als der bereits bestehende. "Wir haben alles getan, damit sich Fußgänger und Radfahrer mit ihren Bedürfnissen nicht in die Quere kommen. Denn wir wollen für beide ein Angebot schaffen", unterstreicht Jülich. "Ich bin davon überzeugt: Mit gegenseitiger Rücksichtnahme wird das funktionieren." Man solle doch erst einmal die Eröffnung abwarten.

Mit Blick auf die andere Uferseite wird die neue Verbindung sicher für Entlastung sorgen. Viele kritisieren, dass es sich hier bei dem stark frequentierten Fußgänger- und Radweg an der Hallerwiese um eine "unzumutbare Situation" handele, weiß Hugo Walser, Radverkehrsbeauftragter beim Verkehrsplanungsamt. Wenn das Freiluft-Café Schnepperschütz saisonal geöffnet hat, "gibt es für die Radfahrer kein wirkliches Durchkommen mehr", ergänzt er.

In den Sommermonaten sind hier täglich 4000 bis 5000 Radler und 1500 bis 2000 Fußgänger unterwegs. Auch wenn die neue Radwegeverbindung nicht mit so einer guten Ost-West-Anbindung punkten kann wie an der Hallerwiese, "erhoffen wir uns an dieser Stelle eine deutliche Entzerrung".

Walser meint: Vorteile wird die neue Wegführung vor allem für die Löhe-Schüler und die Bewohner des Seniorenheims im Stadtteil Rosenau bringen, "da sie dann bequem mit einer sehr moderaten Steigung und ohne Überquerung des stark befahrenen Westtorgrabens in die Altstadt gelangen können".

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