Neues Flüchtlingsheim wird in St. Johannis gebaut

30.6.2016, 08:00 Uhr
Eine neue Flüchtlingsunterkunft mit 44 Mini-Apartments entsteht in der Lobsingerstraße in St. Johannis. (Symbolbild)

© dpa Eine neue Flüchtlingsunterkunft mit 44 Mini-Apartments entsteht in der Lobsingerstraße in St. Johannis. (Symbolbild)

Auf dem Gelände wurde Tabula rasa gemacht, fast alle Bäume wurden gefällt - darunter auch drei, die unter die Baumschutzverordnung fallen. Eine Genehmigung dafür lag nicht vor. Lediglich ein Baum stand bis vor wenigen Wochen noch am Rande des Areals. Der grüne Riese ragte über den Bauzaun am Fußgängerweg. Auch er wurde inzwischen entfernt. "Wegen der ersten drei Baumfällungen haben wir ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeläutet, es läuft bereits seit einem halben Jahr", informiert Peter Herzner, stellvertretender Leiter des Umweltamts.

Ihm erscheinen diese Fällungen "äußerst dubios". Der letzte Baum wurde während der gesetzlichen Vogelschutzzeit im Rahmen der Baugenehmigung entfernt. Die Erlaubnis für die Fällung ging mit der Auflage einher, dass der Baum zuvor fachmännisch kontrolliert wird, so Herzner. Das sei Aufgabe des Bauherren, eine Firma aus Schwabach, und werde seitens der Stadt nicht weiter überprüft, fährt er fort. Auf dem Gelände sind drei Ersatzpflanzungen geplant.

80 Flüchtlinge sollen einziehen

Der Neubau schließt - wie berichtet - die Lücke zwischen der Sozial-Immobilie und dem denkmalgeschützten Haus von 1895. Es entstehen auf fünf Etagen plus Dachgeschoss insgesamt 44 Apartments mit Nasszelle und Küchenzeile in einer Größe von bis zu 25 Quadratmetern. Es sind im Hof fünf Stellplätze geplant und ein Kinderspielplatz. Nach einer Nutzungsänderung sollen hier 80 Flüchtlinge einziehen. Die Stadt hat einen Beherbergungsvertrag mit den Eigentümern abgeschlossen.

"Ob wir die Mini-Apartments für bereits anerkannte oder Flüchtlinge im Asylverfahren nutzen, ist noch offen", informiert Thorsten Bach von der Fachstelle für Flüchtlinge beim Sozialamt. Auch sei noch nicht klar, ob es sich dann um eine Mischbelegung handele.

Das Gebäude soll voraussichtlich Anfang 2017 bezogen werden. Es sei angedacht, dass die Stadt vor der Belegung interessierte Bürger vor Ort zu einem Tag der offenen Tür einlädt.

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