#NNlabor: Speed-Dating mit jungen Journalisten

9.5.2017, 16:52 Uhr
Die NN-Volontäre diskutierten mit den Lesern über verschiedene Aspekte des Journalismus. Anschließend wurde die Quintessenz der Gespräche unter dem Hashtag #nnlabor getwittert.

© Horst Linke Die NN-Volontäre diskutierten mit den Lesern über verschiedene Aspekte des Journalismus. Anschließend wurde die Quintessenz der Gespräche unter dem Hashtag #nnlabor getwittert.

Wie erfährt man, was die Leser von angehenden Redakteuren und jungen Journalisten erwarten? Am besten im direkten Gespräch. Wie bei einem Speed-Dating setzten sich die Volontäre der Nürnberger Nachrichten mit interessierten Lesern an einen Tisch. Fünf Minuten diskutierten sie über verschiedene Aspekte des Journalismus und die Fragen, die den Lesern auf den Nägeln brannten. Anschließend blieben fünf Minuten, um die Quintessenz der Gespräche zu twittern. Danach wechselten die Leser den Platz und kamen mit den nächsten Volontären ins Gespräch.

Es sind nur fünf Minuten, bis die Sirene der Stoppuhr den Teilnehmern unbarmherzig signalisiert, dass in wenigen Augenblicken die nächste Gesprächsrunde beginnt und sie bitte ihre Plätze tauschen sollen. Vor allem die jüngeren Gäste dieses Kennenlernabends im Forschungslabor Josephs wollen von den Volontären wissen, welche Voraussetzungen nötig sind, um Journalist zu werden. Nicht wenige von ihnen liebäugeln mit dem Gedanken, später selbst in der Medienbranche Fuß zu fassen, oder haben bereits ein Studium begonnen, an dessen Ende ein Einstieg in den Journalismus stehen könnte.

 

Andere Leser sind gekommen, um den angehenden Redakteuren ins Gewissen zu reden und die Chance zu nutzen, ihnen im persönlichen Gespräch zu erklären, was sie von Zeitungsmachern und Journalisten generell erwarten. Ein Leser outet sich als "Rechtschreibfreak", dem jeder Fehler sofort auffalle. Mit ein bisschen mehr Sorgfalt ließe sich der Ärger über Flüchtigkeitsfehler leicht vermeiden.

Ein Gast nimmt die angehenden Redakteure in die Pflicht, auch mal gegen den Strom zu schwimmen. Nur weil viele Kollegen zu einem bestimmten Thema die gleiche Meinung vertreten, hieße das noch lange nicht, dass sie auch im Recht seien. "Schieben Sie eigene Zweifel nicht beiseite", lautet sein Rat. Oftmals reiche schon der gesunde Menschenverstand, um zu erkennen, dass etwas nicht ganz stimmen könne.

Mehrere junge Leserinnen kritisieren, dass Themen für ihre Altersklasse im Blatt fehlen. Ein Student ist der Meinung, dass viele User, die auf nordbayern.de gehen, gar nicht wissen, wer eigentlich hinter der Seite steckt. Viele bekämen gar nicht mit, wie umfangreich Onlineportale heute berichten.

Eine in diesem Zusammenhang häufig genannte Kritik ist die mangelnde Medienbildung an Schulen. Dort müsste nach Meinung zahlreicher Leser viel mehr getan werden, um junge Menschen im Zeitalter von Fake News und alternativen Fakten zu sensibilisieren – für eine seriöse Berichterstattung und die Bereitschaft, für diese Geld auszugeben.

Verwandte Themen


Keine Kommentare