Notstrom-Generator bringt U-Bahnverkehr aus dem Takt
7.12.2014, 17:32 UhrGegen zwei Uhr nachts, so die VAG-Pressesprecherin Elisabeth Seitzinger, testete der Verkehrsbetrieb am Plärrer einen Diesel-Notstrom-Generator. Ziel war es zu überprüfen, ob dieser bei einem Zusammenbruch des öffentlichen Stromnetzes den U-Bahn-Betrieb gewährleisten könnte. Das Ergebnis fiel jedoch anders aus, als erhofft.
Wegen des plötzlichen Spannungsabfalls bei Inbetriebnahme des Generators stürzten in der zentralen Service-Leitstelle alle Rechner ab. Der Versuch, sie danach wieder hochzufahren, schlug fehl, da diese teilweise erheblich beschädigt worden waren. Dadurch fielen alle Anzeigetafeln aus und die automatischen U-Bahnen konnten nicht mehr fahren.
Sofort wurde von den Verantwortlichen alles verfügbare Personal alarmiert und war bis zum Betriebsbeginn um fünf Uhr auf die verschiedenen Stellwerke verteilt. Fahrer übernahmen alle U-Bahnen im manuellen Betrieb.
Um trotz der fehlenden Computerunterstützung einen sicheren Betrieb aufrechtzuerhalten, durften die Fahrer nur jeweils eine Station weit fahren. Nach Einfahrt in einen Bahnhof galt es Rücksprache zu halten, ob die Strecke bis zum nächsten Haltepunkt schon befahren werden durfte. Durch die Wartezeiten während der Absprachen musste der Takt der Fahrten auf rund zehn Minuten ausgedehnt werden.
Gegen sieben Uhr gelang es, die Rechner der Linie U1 wieder in Betrieb zu nehmen. Auf der U2/U3 gestaltete sich das jedoch schwieriger. Dort war bis 8.30 Uhr keine durchgehende Fahrt von der Gustav-Adolf-Straße zum Friedrich-Ebert-Platz möglich. Die Passagiere mussten jeweils am Rathenauplatz beziehungsweise der Rothenburger Straße umsteigen.
Gegen 17 Uhr schließlich waren alle Fehler behoben und der reguläre Betrieb wurde wieder aufgenommen. Auf Rückfrage hieß es von Seiten der VAG, dass trotz der Probleme alle Fahrgäste sicher transportiert werden konnten. Aufgrund des fehlenden Berufsverkehrs kam es zu keinen größeren Menschenansammlungen an den U-Bahnhöfen.
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