Nur die Elefanten fehlten am Festtag

12.5.2012, 19:39 Uhr
Nur die Elefanten fehlten am Festtag

© Michael Matejka

100 Jahre alt ist der Nürnberger Tiergarten am Schmausenbuck am Freitag geworden. Das große Geburtstagsfest stieg am gestrigen Samstag mit Gorilla-Masken-Basteln, Zeitzeugengesprächen, Kindertheater, natürlich dem Geburtstagskuchen oder auch einer „Historischen Fotogalerie“ mit zehn Motiven aus 100 Jahren Tiergarten. Damals, am 11. Mai 1912, wurde der Zoo zwar eröffnet, aber noch nicht am Schmausenbuck.



Der erste Nürnberger Tiergarten lag auf dem Gelände der bayerischen Landesausstellung von 1906 am Luitpoldhain. Erst seit 5. Mai 1939 befindet er sich auf dem Gelände in Mögeldorf.

„Am Samstag war schon ganz viel Rundfunk und Fernsehen da“, sagt ein Mitarbeiter am Eingang. Und dass leider nicht so viele Leute gekommen sind, wie erwartet. „Das Wetter halt.“

Der Stimmung tut die kühlere Witterung dennoch keinen Abbruch, sie hat auch etwas Gutes: an den Infoständen haben die Zoobegleiter mehr Zeit, um Fragen zu beantworten. Bei der Vorführung in der Lagune findet man einen guten Platz.

Nur die Elefanten fehlten am Festtag

© Matejka

Eva und Klaus Ruppert kommen mindestens dreimal im Jahr an den Schmausenbuck. Heute sitzen sie mit Enkelin Malin im Café an der Lagune. „Der Tiergarten hat sich ganz positiv gemacht“, sagt Klaus Ruppert. „Ich bin richtig stolz auf ihn.“ Er biete so viele Möglichkeiten, die Atmosphäre sei einzigartig, die ganze Anlage so wunderbar auf die Natur abgestimmt. Außerdem hätten Lagune und Manatihaus den ohnehin schönen Zoo zusätzlich aufgewertet.

Wo sind die Einhörner?

Ehefrau Eva schwärmt vom Manatihaus und den Eisbären, während die vierjährige Enkelin am liebsten Einhörner sehen würde. „Es ist blöd, dass es hier keine gibt“, sagt sie, ist dann aber doch auch mit den Löwen zufrieden. Was Klaus Ruppert dennoch schwer vermisst, sind die Elefanten.

Nur die Elefanten fehlten am Festtag

© Stadtarchiv Nürnberg

Da geht es ihm wie Monika Hartmann, die lange Jahre an der Kasse des Delfinariums gearbeitet hat. Auch sie und ihr Mann Peter sind mit Enkelin Mia unterwegs, die bisher noch kein Lieblingstier hat. „Das kommt noch“, tröstet der Großvater. Mit der Volksschule war Peter Hartmann das erste Mal im Zoo, „das ist einige Jahrzehnte her!“, sagt er lachend.

Besonders erinnert er sich an die „Waldschänke“, wo die Jungs ihre Brotzeit auspacken konnten. Seine Frau denkt gerne an das alte Delfinarium zurück, „als die Kinder im Boot Platz nehmen durften und von den Delfinen durch das Becken gezogen wurden“. Auch heute schaut sie noch oft nach dem alten Gorilla Fritz.

Jürgen und Waltraud Cimbollek kommen meistens, wenn die Enkelinnen Lana (5) und Paula (3) zu Besuch sind. Die Oma erinnert sich an ihren ersten eigenen Besuch im Alter von vier Jahren zurück: „Ich wollte nicht ins Raubtierhaus, weil es da so gestunken hat. Obwohl ich Tiger und Löwen schon damals so sehr mochte!“

Rund 200-mal im Jahr spaziert Wilhelm Kedaj durch den Tiergarten. Der 80-Jährige wohnt gleich um die Ecke im Altersheim und kennt seinen Zoo seit bestimmt 65 Jahren. „Beim ersten Mal haben mir vor allem die Affen gefallen“, sagt er.

Wer Samstag keine Zeit für einen Besuch am Schmausenbuck hatte, findet den „rollenden Tiergartenstand“ bis zum 17. Mai täglich an einem anderen Ort in der Stadt. Bei der „Blauen Nacht“ am kommenden Samstag, 19. Mai, präsentiert sich der Zoo im Nürnberger Schmuckhof.

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