Nürnberg: Brücke Münchener Straße ist wieder frei

30.7.2014, 08:30 Uhr
Abriss, Sanierung, tägliche Staus - das ist auf der Brücke der Münchnener Straße vorbei. Auch die letzten Baustellenschilder sind nun weg.

© Mark Johnston Abriss, Sanierung, tägliche Staus - das ist auf der Brücke der Münchnener Straße vorbei. Auch die letzten Baustellenschilder sind nun weg.

1961 gebaut, 2010 schon wieder als marode erachtet: Die Brücke der Münchener Straße hatte vor vier Jahren ein schlechtes Zeugnis von einem Gutachter erhalten. Sofort musste sie gesperrt werden, die Überfahrt war nicht mehr sicher. Nach der Sperrung folgte der Teil-Abriss.

Der Verkehr - immerhin weit mehr als 40.000 Fahrzeuge täglich - quälte sich auf dem halbwegs stabilen westlichen Teil der Brücke entlang. Eine wichtige Verbindung zwischen Autobahn und Innenstadt verkam zum Nadelöhr.

Voran ging trotzdem nichts bei der Sanierung, weil Stadt und Bahn sich um die Kosten stritten. Nürnberg entschloss sich deshalb, den östlichen Teil der Brücke für 5,5 Millionen Euro selbst zu bauen und das Geld vorzuschießen. Parallel dazu sollte die Regierung von Mittelfranken prüfen, ob die Bahn zur Finanzierung des Neubaus herangezogen werden kann.

Am Mittwochvormittag gibt die Stadt die Brücke nun wieder offiziell für den Verkehr frei. Auch die Rad- und Gehwege sowie die Lärmschutzwände und die Beleuchtung sind fertig. Damit ist der erste Teil des Projekts abgeschlossen. Wer dafür bezahlt, ist aber immer noch nicht geklärt.

Freiwillig will sich die Deutsche Bahn nicht an den Kosten beteiligen. Dabei beruft sie sich auf das Eisenbahnkreuzungsgesetz (EKrG), das aussagt, dass Kommunen bei Straßenbrücken die Baulastträger sind. Führen Gleise über eine Fahrbahn, muss hingegen die Bahn bezahlen.

In der Nürnberger Stadtverwaltung sehen das die Fachleute anders. Diese Regel treffe nur zu, wenn ein Bauwerk eins zu eins wiederhergestellt wird, glaubt Ronald Höfler. Er ist Werkleiter im Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör). Von Wiederherstellung kann aus seiner Sicht allerdings nicht die Rede sein, weil die Stadt auf Grundlage neuer technischer Richtlinien die Abstände der Brückenpfeiler erweitern ließ.

Nun muss das Verwaltungsgericht entscheiden, ob und wie viel die Bahn von den 5,5 Millionen Euro mittragen muss - ein Grundsatzurteil. "Die wird für ganz Deutschland Gültigkeit haben", sagt Höfler. Denn Autofahrern wird's egal sein: Hauptsache, sie können wieder ohne Stau die Brücke passieren.

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