Nürnberg lädt am Sonntag zum "Tag des offenen Denkmals"

7.9.2017, 09:52 Uhr
Nürnberg lädt am Sonntag zum

© Foto: Eduard Weigert

Es ist eine der am besten erhaltenen vierflügeligen Schlossanlagen weit und breit: Das Hallerschloss im Knoblauchsland mit seinem Theatersaal und der barocken Gartenanlage ist Mittelpunkt der Rundgänge durch Großgründlach, die auch zur im Mittelalter mehrfach zerstörten Dorfkirche St. Laurentius, zum Pfarrhaus mit seinem auffälligen gelben Fachwerk und zum historischen Wirtshaus "Zum Goldenen Schwan" führen. Michael Taschner (Bauernhausfreunde) bietet zwischen 11 und 15 Uhr halbstündlich Führungen an. Treffpunkt ist vor dem Tor zur Kirche.

Über 100 Weinbecher, dazu Rinderhüften und Hühnerknochen, die auf üppige Mahlzeiten hindeuten, zeugen in St. Lorenz vom prachtvollen Leben der Geistlichkeit. Die vor dem aktuellen Neubau des Gemeindezentrums gesicherten Funde aus drei untergegangenen Pfarrhäusern zeigt Stadtarchäologe John P. Zeitler, der zwischen 11 und 16 Uhr Rundgänge anbietet. Besucher dürfen sich dort auch am Scherben-Puzzle beteiligen. Treffpunkt ist an der Baustelle südlich der Kirche.

"Kaisermacht und Seelenheil" heißt die Führung durch die Frauenkirche, die von Kaiser Karl IV. gestiftet wurde. Um 15 und 16 Uhr führen Mitglieder des Vereins zur Erhaltung der Frauenkirche durchs Gotteshaus.


HIer finden Sie eine Interaktive Karte, auf der die Sehenswürdigkeiten verzeichnet sind. 


Dass es mit dem Grundsatz "Im Tod sind alle gleich" nicht weit her war, zeigen Ausflüge zu Gräbern mit prächtigen Bronze-Epitaphien am Johannisfriedhof und Rochusfriedhof. Experte Adalbert Ruschel deutet die heute schwer lesbaren Inschriften und erklärt, was Abbildungen von Werkzeugen, Heiligen, Wappen oder Rüstungen bedeuten. Die Führung am Johannisfriedhof beginnt um 11 Uhr (Treffpunkt Steinschreiberhaus), die am Rochusfriedhof um 15 Uhr (Treffpunkt Rochuskapelle).

Von wenig Bescheidenheit sprechen alte Darstellungen des im Krieg zerstörten Pellerhauses, dessen Pellerhof die Altstadtfreunde derzeit wieder aufbauen. Nirgendwo sonst seien Pracht und Reichtum so sichtbar gewesen wie an dem Renaissancebau, den der Großkaufmann Martin Peller 1605 am Egidienberg errichten ließ, sagt Karl-Heinz Enderle von den Altstadtfreunden.

Ende des Jahres soll der Rohbau des Hofes fertig sein, drei von vier Millionen Euro an Spenden sind dann verbaut. Eine Million werde wohl noch gebraucht, meint Enderle. Zwischen 11 und 16 Uhr führen Vereinsmitglieder durch den Pellerhof.

Ein zweites Hallerschloss steht am Mögeldorfer Kirchenberg. Es gehört zu den Baudenkmälern, die derzeit vorbildlich saniert werden. Dem Schloss sei "übel mitgespielt worden", sagt Eigentümer und Architekt Michael Röder, der den Herrensitz mittels alter Handwerkstechniken zu retten versucht. Führungen um 10, 12 und 14 Uhr, Treffpunkt ist am Kirchenberg 7.

Mit "Macht und Pracht" kannten sich auch die Nazis bestens aus. Also ist das Zeppelinfeld im Programm, wo Geschichte für Alle zeigt, was sich hinter den Mauern verbirgt. Führungen laufend zwischen 11 und 16 Uhr, Treff ist der Kiosk am Dutzendteich.

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