Nürnberg mit Stickern übersät: Stadt startet Reinigungsaktion

11.3.2016, 06:00 Uhr
Unschöne Sticker verschandeln das Stadtbild: Klebt erstmal eins, kommen bald weitere nach.

© Brock Unschöne Sticker verschandeln das Stadtbild: Klebt erstmal eins, kommen bald weitere nach.

Die Mudra hat bereits einige Projekte, bei der sie ehemalige Drogenabhängige oder Substituierte zur Rehabilitation beschäftigt. Da ist etwa das Wald- und Holz-Projekt, die Schmuck- und die Nähwerkstatt oder die gemeinnützige Arbeit in der Garten- und Landschaftspflege. Nun kommt auf Initiative von Sör noch ein weiteres Betätigungsfeld dazu.

Die Mudra hilft in einem neuen Beschäftigungsprojekt zur beruflichen Integration dem städtischen Eigenbetrieb, die Fußgängerzone von Aufklebern zu säubern. Entsprechende Informationen über den Probelauf bestätigte Sör-Chef und Nürnbergs 2. Bürgermeister Christian Vogel auf Anfrage unserer Zeitung. Er war in Frankfurt am Main auf ein ähnliches Projekt gestoßen und hatte sich vor Ort informiert. Nach einigen Gesprächen mit der Mudra verständigte man sich auf den Probelauf, der im April startet. Erste Tests fanden in dieser Woche statt. "Wenn es erfolgreich ist, kann ich mir vorstellen, dass wir die Säuberung dauerhaft durchführen werden", sagt Vogel.

"Die Hürde beim ersten Aufkleber ist noch groß", sagt Vogel. Klebe erst einmal einer, komme schnell der zweite, dritte oder vierte Aufkleber hinzu. 2014 hatten schon einmal Sör-Leute die Breite-Gasse gereinigt. Kurze Zeit später waren wieder viele Aufkleber da. Diesen Kreislauf versucht Sör nun mit Hilfe der Mudra zu durchbrechen.

Die ersten Mitarbeiter, sie bekommen von Sör eine Aufwandsentschädigung, waren bereits unterwegs. Dabei geht es auch darum, die richtigen Techniken auszuprobieren. So kostet ein neues Verkehrsschild 70 Euro. Wenn die kratzempfindliche, reflektierende Folie vorsichtig von Aufklebern gereinigt wird, kann es noch weiter genutzt werden, so Vogel.

 

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