Nürnberger AfD-Kandidaten auf Stimmenfang

9.8.2013, 07:00 Uhr
Nürnberger AfD-Kandidaten auf Stimmenfang

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Nürnberger AfD-Kandidaten auf Stimmenfang

© Harald Sippel

Es ist noch eine junge Partei. Auch in Nürnberg. Gerade einmal sechs Monate gibt es die AfD in der Stadt. Doch seien schon 82 Mitglieder eingetreten, sagt Kreischef Klaus Unglaub. Und Bayern sei mit 2000 Mitgliedern zweitstärkster Landesverband in Deutschland, betont Vize-Vorsitzende Brigitte Stöhr. Beide luden mit den Direktkandidaten Marcel Claus (Wahlkreis Nord) und Jens Pfeiffer (Süd) die Presse ein, um für die AfD die heiße Wahlkampfphase einzuläuten.

Claus ist 37 Jahre alt und Geschäftsführer einer Firma, Pfeiffer verdient sein Geld als selbstständiger Vermögensberater. Beide, so versichern sie, seien noch nie in einer anderen Partei aktiv gewesen. Ihre politische Unzufriedenheit hat sie dazu bewogen, für die Alternative zu kandidieren.

Die Plakate sind peppig, man kann auch sagen: populistisch. „Lieber Geld für deutsche Straßen als für Banken in Südeuropa“, heißt es da etwa. Das könnte auch von der NPD kommen. Bezirkschef Wolfgang Dörner sieht die AfD als „Vertreter des werteschaffenden Milieus“, Stöhr hat die „bürgerliche Mitte“ im Visier.

Sie grenzen sich vom Extremismus ab. „Die Politiker verbreiten nur noch Worthülsen und Phrasen“, meint Pfeiffer. Was dann folgt, sind genau solche. „Die Politiker spielen mit dem Geld der Bürger – ich will das Casino stoppen“, meint der Finanzexperte. Die Zeche zahle der Bürger. Den Euro-Stabilitätsmechanismus ESM nennt er „Eigener Selbstmord Fonds“.

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Pfeiffer, Claus und Unglaub reden sich in Rage, wenn es um den Euro, die aktuelle Krisenpolitik der Bundesregierung und Schulden geht. „Wir brauchen mehr Experten und Sachverstand in der Politik“, sagen sie und geißeln die Unfähigkeit der Abgeordneten. Claus spricht von „selbstherrlichen Volksvertretern“.

Ein Parteiprogramm hat die AfD noch nicht. Und was ist mit Nürnberger Themen? Immerhin kandidieren Claus und Pfeiffer in der Stadt. Fehlanzeige. Auch auf Nachfragen kommt von den beiden Bewerbern nichts Konkretes. „Wir wollen erst einmal hören, was die Bürger wollen“, erklären beide und fordern mehr direkte Demokratie, etwa bei bundesweiten Volksabstimmungen. Das Motto der Alternativ-Partei: „Bürger statt Bürgen“. Die Bürger haben am 22. September die Wahl.

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