Nürnberger CSU fordert einen Männerbeauftragten

6.3.2015, 13:01 Uhr
Neben einem Frauen- auch einen Männerbeauftragten? Das fordert die CSU im Nürnberger Stadtrat.

© dpa Neben einem Frauen- auch einen Männerbeauftragten? Das fordert die CSU im Nürnberger Stadtrat.

Die CSU im Nürnberger Stadtrat fordert einen Männerbeauftragten der Stadt. Nicht nur Frauen, sondern auch Männer würden Opfer von Gewalt und Diskriminierung, heißt es in einem Antrag der Partei an das Kommunalparlament.

Immer wieder übten Frauen Gewalt gegenüber ihren (Ex-)Partnern aus oder nutzten den Umgang mit den gemeinsamen Kindern als Druckmittel. „Bei der Stadt Nürnberg gibt es keine Person, die sich um diese Opfer kümmert, konkrete Hilfsangebote unterbreitet oder Kontakte zu Selbsthilfegruppen vermittelt“, schreiben die CSU-Politiker.

Dem Antrag ging unter anderem ein Gespräch mit dem Verein Väter-Netzwerk voraus, wie Alexander Christ sagte, einer der Initiatoren bei der CSU. Ein Betroffener habe geschildert, dass es gerade bei Scheidungen oft ganz praktische Probleme gebe. In dieser Situation wüssten Väter oft nicht, wo sie Hilfe bekommen können.

Die Grünen sehen den Antrag der Christsozialen kritisch. Es gebe bereits Ansprechpartner für Männer – etwa die Gewaltberatung, den Antidiskriminierungsbeauftragten des Menschenrechtsbüros sowie weitere kirchliche und freie Lebensberatungsstellen. Zudem betonte die Vize-Fraktionsvorsitzende der Grünen, Elke Leo: "Eine strukturelle Diskriminierung, der Frauen noch immer ausgesetzt sind, ist bei Männern nicht zu finden."

Die CSU schlug vor, die Stelle im Zuge einer bereits geplanten Zusammenlegung des Menschenrechtsbüros mit dem Frauenbüro zu schaffen. Die neue gemeinsame Stabsstelle könne den Namen "Antidiskriminierungsbüro" tragen. Nach Angaben des Väter-Netzwerks wäre die Stelle eines städtischen Männerbeauftragten einmalig in Deutschland.

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