Nürnberger Firma Vauen pfeift aufs Rauchverbot

20.12.2013, 00:00 Uhr

Smaugs Einöde“ lief in diesen Tagen in deutschen Kinos an. Alexander Eckert freut das ganz besonders. Das liegt allerdings weniger an seiner cineastischen Leidenschaft, als vielmehr an seinem beruflichen Interesse.

Eckert ist geschäftsführender Gesellschafter der bereits 1848 gegründeten Nürnberger Firma Vauen Vereinigte Pfeifenfabriken Nürnberg und damit Familienunternehmer in fünfter Generation. Zwar ist seine Pfeifenlizenz, mit der Herr-der-Ringe-Trilogie Ende 2011 ausgelaufen und eine Verlängerung war wegen der raucherfeindlichen Einstellung der US-Lizenzgeber nicht zu bekommen.

Doch er hat mit seiner Linie „Auenland“ einen eigenen Pfeifentyp auf den Markt gebracht. Der Stückpreis von 159 € scheint nicht abzuschrecken: „Die Auenland-Pfeifen und ein eigens gemischter Auenland-Pfeifentabak kommen gut an.“ Der zweite Hobbit-Teil werde wohl einen weiteren Schub ins Pfeifengeschäft bringen, hofft Eckert.

Vor diesem Hintergrund habe Vauen das abgelaufene Geschäfts-

jahr mit einem Umsatzzuwachs von 6,1 Mio. € auf 6,6 Mio. € abgeschlossen. Die Ertragssituation sei ebenfalls „wirklich gut“, Vauen habe eine hohe Eigenkapitalquote und sei nicht auf Darlehen von Banken angewiesen. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich von 36 auf aktuell 45 Beschäftigte.

Aber nicht nur der Kult um die Auenland-Linie treibt das Geschäft voran. Eckert diagnostiziert ein insgesamt positives Marktumfeld, gerade junge Menschen würden sich wieder für Pfeifen interessieren. Außerdem sorge das Rauchverbot für zunehmendes Interesse. Da vermehrt zu Haus geraucht werde, stiegen Zigarren- und Zigarettenraucher lieber auf „wohlriechende Pfeife“ um. Außerdem sorgten die Kernwerte „Qualität und Innovation“ für wachsende Verkäufe an Pfeifenfreunde und Sammler.

Dazu gehört auch die neue Pfeife „O!“, die durch atypische Rundungen und Proportionen auffällt und auf den ersten Blick wenig mit der klassischen Pfeifenform zu tun hat. Insgesamt hat die Pfeifenmanufaktur aktuell 350 Modelle im Sortiment und damit auf Lager.

Aber auch im Ausland wächst die Nachfrage. Der Großteil der Exporte von 30 Prozent geht ins europäische Ausland, unter anderem „ganz stark“ nach Russland. Dem Geschäft in China bescheinigt Eckert ein riesiges Potenzial. Selbst die USA werden beliefert, allerdings stuft er diesen Markt als nicht so attraktiv ein.

Für das angelaufene Geschäftsjahr zeigt sich Eckert ganz unfränkisch optimistisch. Er rechnet für das Gesamtjahr mit einem Umsatzplus von „mindestens zehn Prozent“, bislang liege der Verkauf sogar deutlich drüber. Angesichts der guten Perspektiven denkt der 62-jährige Eckert noch nicht ans Aufhören. Denkbar sei, dass eine seiner Töchter mal den Führungsstab übernimmt.

Keine Kommentare