Nürnberger helfen bei der Jahrhundertflut

10.8.2012, 20:00 Uhr
Weesenstein bei Dresden nach dem 12. August 2002. Die kleine Müglitz war damals zu einem reißenden Strom angeschwollen und hatte die Ortsmitte einfach weggerissen. Das war der Auftakt der größten Katastrophe im Nachkriegs-Deutschland: Die Jahrhundertflut entlang der Elbe im August 2002. Mehr als 337.000 Menschen waren vom Hochwasser direkt betroffen, 100.000 von ihnen mussten ihre Häuser verlassen. Doch sie erlebten auch eine Welle der Solidarität: über 100.000 Helfer aus der ganzen Republik standen ihnen bei - darunter viele aus Franken. Die ehrenamtlichen Helfer des THW Nürnberg waren in Dresden, in Weesenstein, in Lüneburg und in Lanz-Lütkenwisch im Einsatz. Als sie in Weesenstein...
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Weesenstein bei Dresden nach dem 12. August 2002. Die kleine Müglitz war damals zu einem reißenden Strom angeschwollen und hatte die Ortsmitte einfach weggerissen. Das war der Auftakt der größten Katastrophe im Nachkriegs-Deutschland: Die Jahrhundertflut entlang der Elbe im August 2002. Mehr als 337.000 Menschen waren vom Hochwasser direkt betroffen, 100.000 von ihnen mussten ihre Häuser verlassen. Doch sie erlebten auch eine Welle der Solidarität: über 100.000 Helfer aus der ganzen Republik standen ihnen bei - darunter viele aus Franken. Die ehrenamtlichen Helfer des THW Nürnberg waren in Dresden, in Weesenstein, in Lüneburg und in Lanz-Lütkenwisch im Einsatz. Als sie in Weesenstein... © THW Nürnberg

...ankamen, was das Wasser schon wieder weitgehend abgezogen - und hatte einen verwüsteten Ort zurückgelassen. Alle packten mit an, um das Chaos wenigstens notdürftig zu beseitigen. Nicht einmal Strom...
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...ankamen, was das Wasser schon wieder weitgehend abgezogen - und hatte einen verwüsteten Ort zurückgelassen. Alle packten mit an, um das Chaos wenigstens notdürftig zu beseitigen. Nicht einmal Strom... © THW Nürnberg

...gab es mehr. Mit Schaufeln und Schubkarren räumten die ersten Helfer die Straßen frei. Das THW mit seiner schweren Ausrüstung kam also gerade...
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...gab es mehr. Mit Schaufeln und Schubkarren räumten die ersten Helfer die Straßen frei. Das THW mit seiner schweren Ausrüstung kam also gerade... © THW Nürnberg

...recht, zumal die Verkehrswege wie Schienen und...
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...recht, zumal die Verkehrswege wie Schienen und... © THW Nürnberg

...Straßen für herkömmliche Fahrzeuge unbenutzbar waren.
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...Straßen für herkömmliche Fahrzeuge unbenutzbar waren. © THW Nürnberg

Unterschlupf fanden die Helfer aus Nürnberg in einem Kindergarten. Wer viel arbeitet, ist dankbar...
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Unterschlupf fanden die Helfer aus Nürnberg in einem Kindergarten. Wer viel arbeitet, ist dankbar... © THW Nürnberg

...für das kleinste Bett.
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...für das kleinste Bett. © THW Nürnberg

Einen Konvoi aus 400 Krankenwagen schickte Bayern am 14. August nach Sachsen, um bei der Evakuierung Dresdens zu helfen. Alte und Kranke mussten...
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Einen Konvoi aus 400 Krankenwagen schickte Bayern am 14. August nach Sachsen, um bei der Evakuierung Dresdens zu helfen. Alte und Kranke mussten... © THW Nürnberg

...aus Heimen und Kliniken weggebracht werden. Die Aufgabe des THW Nürnberg dabei:
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...aus Heimen und Kliniken weggebracht werden. Die Aufgabe des THW Nürnberg dabei: © THW Nürnberg

Die Beschaffung des Sprits für die vielen Autos. Sogar aus Nürnberg karrten sie dafür Treibstoff nach Dresden.
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Die Beschaffung des Sprits für die vielen Autos. Sogar aus Nürnberg karrten sie dafür Treibstoff nach Dresden. © THW Nürnberg

Eine ganz andere Tätigkeit wartete auf die Nürnberger dann in Lanz-Lütkenwisch. Hier legt die Elbe eine U-förmige Schlinge. Es wurde befürchtet, dass der dortige Damm brechen könnte, wenn erst die Flut dort ankommt.  Die Aufgabe für das THW daher: Zusammen...
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Eine ganz andere Tätigkeit wartete auf die Nürnberger dann in Lanz-Lütkenwisch. Hier legt die Elbe eine U-förmige Schlinge. Es wurde befürchtet, dass der dortige Damm brechen könnte, wenn erst die Flut dort ankommt. Die Aufgabe für das THW daher: Zusammen... © THW Nürnberg

...mit anderen Helfern Sandsäcke stapeln. Extra dafür...
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...mit anderen Helfern Sandsäcke stapeln. Extra dafür... © THW Nürnberg

...aus der Heimat mitgebracht hatten sie ihren Radlader.
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...aus der Heimat mitgebracht hatten sie ihren Radlader. © THW Nürnberg

Der wurde mit einem Brückenlegepanzer der Bundeswehr zur Einsatzstelle gebracht.
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Der wurde mit einem Brückenlegepanzer der Bundeswehr zur Einsatzstelle gebracht. © THW Nürnberg

Die Hochwasseropfer zeigten ihre Dankbarkeit auf ihre Weise: Sie versorgten die Helfer mit selbstgebackenem Kuchen und Kaffee.
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Die Hochwasseropfer zeigten ihre Dankbarkeit auf ihre Weise: Sie versorgten die Helfer mit selbstgebackenem Kuchen und Kaffee. © THW Nürnberg

Ein alter Reitstall diente dem THW als Rückzugsraum Vorort. Geschlafen wurde aber...
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Ein alter Reitstall diente dem THW als Rückzugsraum Vorort. Geschlafen wurde aber... © THW Nürnberg

...in einer alten Kaserne, die kurz vor dem Abriss stand. Sie lag ein Stück von der Elbe entfernt.
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...in einer alten Kaserne, die kurz vor dem Abriss stand. Sie lag ein Stück von der Elbe entfernt. © THW Nürnberg

Sandsäcke waren ein begehrtes Gut während der Flut. Sie wurden aus aller Herren Länder beschafft. Sogar aus...
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Sandsäcke waren ein begehrtes Gut während der Flut. Sie wurden aus aller Herren Länder beschafft. Sogar aus... © THW Nürnberg

...dem arabischen Raum. Durch einen Zufall entstand das zentrale Sandsack-Versorgungszentrum bei der Berufsfeuerwehr Nürnberg in der Wache am Hafen. 39,6 Millionen Sandsäcke wurden im August 2002 dort beschafft, 32,5 Millionen davon wurden ausgeliefert. Befüllt...
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...dem arabischen Raum. Durch einen Zufall entstand das zentrale Sandsack-Versorgungszentrum bei der Berufsfeuerwehr Nürnberg in der Wache am Hafen. 39,6 Millionen Sandsäcke wurden im August 2002 dort beschafft, 32,5 Millionen davon wurden ausgeliefert. Befüllt... © THW Nürnberg

...wurden sie jeweils direkt im Einsatzgebiet. Dazu wurden an mehreren Orten Sandsack-Logistikzentren geschaffen.
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...wurden sie jeweils direkt im Einsatzgebiet. Dazu wurden an mehreren Orten Sandsack-Logistikzentren geschaffen. © THW Nürnberg

Gruppenfoto mit Radlader: Auch das muss sein.
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Gruppenfoto mit Radlader: Auch das muss sein. © THW Nürnberg

Bundeswehr, THW, Feuerwehr und andere Hilfsorganisationen arbeiteten als Team.
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Bundeswehr, THW, Feuerwehr und andere Hilfsorganisationen arbeiteten als Team. © THW Nürnberg

Wenn die Maschine läuft, bleibt dem Mensch manchmal nur Abwarten. Oder sich bei einem...
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Wenn die Maschine läuft, bleibt dem Mensch manchmal nur Abwarten. Oder sich bei einem... © THW Nürnberg

...Nickerchen zu...
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...Nickerchen zu... © THW Nürnberg

...erholen. Das Paradoxe: Noch während die Flutwelle im...
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...erholen. Das Paradoxe: Noch während die Flutwelle im... © THW Nürnberg

...anrollen war, änderte sich das Wetter. Die Helfer mussten in der prallen Sonne schaufeln.
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...anrollen war, änderte sich das Wetter. Die Helfer mussten in der prallen Sonne schaufeln. © THW Nürnberg

Befüllt wurde, was sich befüllen ließ.
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Befüllt wurde, was sich befüllen ließ. © THW Nürnberg

Die Helfer waren rechtzeitig dran. Der Damm konnte gesichert...
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Die Helfer waren rechtzeitig dran. Der Damm konnte gesichert... © THW Nürnberg

...werden. Er hielt, bis das Hochwasser wieder abgezogen war.
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...werden. Er hielt, bis das Hochwasser wieder abgezogen war. © THW Nürnberg

25.300 Bundeswehrangehörige halfen während der Jahrhundertflut und zeigten ihre außergewöhnliche Ausrüstung.
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25.300 Bundeswehrangehörige halfen während der Jahrhundertflut und zeigten ihre außergewöhnliche Ausrüstung. © THW Nürnberg

Sogar bis in den Raum Lüneburg verschlug es Nürnberger Helfer damals. Auch dort galt  es, Sandsäcke zu befüllen und...
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Sogar bis in den Raum Lüneburg verschlug es Nürnberger Helfer damals. Auch dort galt es, Sandsäcke zu befüllen und... © THW Nürnberg

...dorthin zu bringen, wo sie gebraucht werden. Geschaufelt wurde bei Tag...
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...dorthin zu bringen, wo sie gebraucht werden. Geschaufelt wurde bei Tag... © THW Nürnberg

...und bei Nacht.
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...und bei Nacht. © THW Nürnberg

Carsten Schierning (rechts), damals stellvertretender Zugtruppführer, ist mittlerweile stellvertretender Ortsbeauftragter des THW Nürnberg. Er und seine Kollegen erinnern sich noch intensiv an den Einsatz vor zehn Jahren. "Er hat mich geprägt", sagt Schierning heute. "Von ihm kam die Motivation, beim THW weiterzumachen."
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Carsten Schierning (rechts), damals stellvertretender Zugtruppführer, ist mittlerweile stellvertretender Ortsbeauftragter des THW Nürnberg. Er und seine Kollegen erinnern sich noch intensiv an den Einsatz vor zehn Jahren. "Er hat mich geprägt", sagt Schierning heute. "Von ihm kam die Motivation, beim THW weiterzumachen." © THW Nürnberg