Nürnberger Opernball trug sich im letzten Jahr nicht allein

12.2.2014, 06:00 Uhr
Nürnberger Opernball trug sich im letzten Jahr nicht allein

© Stefan Hippel

„Die Trendwende“ sei allerdings gelungen, betonte Geschäftsführer Christian Ruppert auf der gestrigen Pressekonferenz, auf der das Programm des kommenden Balles vorgestellt wurde. Tatsächlich ist es Staatstheater-Intendant Peter Theiler gelungen, den Ball, der seit 2006 rote Zahlen schrieb, aus dem Gröbsten herauszuholen. 2012 war der Ball quasi insolvent, die Summe des Sponsorings lag bei rund 60.000 Euro. Für 2013 führte Theiler das Prinzip der Partnerschaft ein, das dem Ball ohne Gegenleistungsanspruch finanziell unter die Arme greift.

23 Partner konnte Theiler für den letzten Ball gewinnen. Zusammen mit den Sponsoren wurde dabei ein Volumen von 191.000 Euro erreicht. 410.000 Euro kamen außerdem über den Kartenverkauf herein. Im Vergleich zu 2012 wurden rund 350 Karten mehr verkauft. Den eingebrachten 601.000 Euro stehen Ausgaben von 497.100 Euro gegenüber. In der Teilkostenrechnung ergibt das zwar einen Überschuss von rund 104.000 Euro. Der schmilzt allerdings dahin, wenn man bei einer, allgemein üblichen, Vollkostenrechnung die anteiligen Gemeinkosten, also unter anderem das Gehalt der Angestellten des Theaters, die bei dem Ball mitarbeiten, einrechnet: Sie liegen bei 120.000 Euro. Fazit: Damit ergibt sich auch für den Opernball 2013 ein Defizit von 16.000 Euro.

Ein Betrag, der überschaubar scheint. Allerdings hatte der Kulturausschuss 2012 die Fortführung des Balles an seine finanzielle Selbstständigkeit geknüpft. Das Defizit aus dem Etat des Theaters — und damit mit Steuergeldern auszugleichen — dürfe nicht sein. Dieses Ziel sei „fast erreicht“, sagt Nürnbergs OB Ulrich Maly. Wegen 16.000 Euro „den Stab über der Veranstaltung zu brechen, vor allem nach dem Erfolg im letzten Jahr, wäre falsch. Wir sind auf einem guten Weg“, findet er.

Die Verträge mit den 23 Partnern für 2014 sind laut Ruppert zwar noch nicht alle unterschrieben, aber so gut wie unter Dach und Fach. Zudem will man auch die 17 Bühnenlogen zum ersten Mal im Einzelverkauf anbieten, die letztes Jahr größtenteils leer blieben. Eine weitere Stellschraube sei auch die Trennung vom externen Opernball-Organisator Norbert Gubo, die dafür sorgen soll, dass man 2014 — vorausgesetzt, die finanzielle Unterstützung erreicht mindestens Vorjahresniveau — gänzlich aus dem Minus ist.

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