Nürnberger Polizisten sagen vor NSU-Ausschuss aus

5.2.2013, 17:06 Uhr
Nürnberger Polizisten sagen vor NSU-Ausschuss aus

© dpa

Störzer ist der Meinung, es gab nach den ersten Morden mehr Hinweise in Richtung Organisierte Kriminalität als Rechtsextremismus.

Diese seien so stichhaltig gewesen, dass man sie eingehendst geprüft habe. Erst nach dem dritten Mord in Nürnberg habe man geprüft, ob da ein „Ausländerhasser“ am Werk gewesen sei. Deshalb habe man den Verfassungsschutz gebeten, die rechtsextreme Szene in Nordbayern zu überprüfen. Die Rückflüsse seien aber „äußerst spärlich“ gewesen.

Man habe auch keine konkreten Spuren gefunden, die den Verdacht erhärtet hätten – das Ganze sei im Sande verlaufen. Störzer betonte, es sei definitiv nicht so, dass man bei solchen Morden automatisch nach einem rechtsextremen Hintergrund suche – auch wenn man verschiedene Motive prüfe. „Da muss schon mehr dazukommen.“

Der NSU-Untersuchungsausschuss will mögliche Versäumnisse der bayerischen Behörden im Kampf gegen Rechts sowie mögliche Ermittlungspannen nach der Neonazi-Mordserie aufklären. Der „Nationalsozialistische Untergrund“ wird für neun Morde an Geschäftsleuten türkischer und griechischer Herkunft und den Mord an einer Polizistin in Heilbronn 2007 verantwortlich gemacht. Fast 14 Jahre lang konnte sich die Gruppe im Untergrund halten und morden.

In Nürnberg verübte die NSU drei Morde. Zum Gedenken an die Opfer plant die Stadt, ein Mahnmal zu errichten.

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