Nürnberger "Star Wars"-Fans: Youtube-Hit soll Drehort retten

12.3.2014, 20:35 Uhr
Nürnberger

© Star Wars Fans Nürnberg e.V.

"Mos Espa" steht vor dem Untergang. Zumindest die Kulissen von Anakin Skywalkers Heimat, denn eine Wanderdüne könnte das ehemalige Set und die Gebäude aus den "Star Wars"-Filmen dort bald verschlingen. Daher ist es nicht nur das Anliegen der SciFi-Fans in Tunesien, diesen Prozess zu stoppen, sondern auch aller anderen Anhänger des Imperiums und der Rebellen. In Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Tunesien und den Fans ergab sich nun eine besondere Gelegenheit für die "Star Wars Fans Nürnberg e.V." - sie konnten den Drehort in der Nähe der Stadt Tozeur besuchen, um dort gemeinsam mit Fans aus aller Welt auf das Problem aufmerksam zu machen.

Hierfür ergab sich nicht nur die Möglichkeit zahlreiche Fotos zwischen den Dünen und Gebäuden zu machen. Die Fans nahmen zudem an einem Dinner mit Konzert teil. Das Medieninteresse vor Ort war groß, mehrere Reporter sprachen mit den Angereisten. "Auch in Deutschland wurden wir schon angesprochen, dass auf n-tv beispielsweise ein Bericht von der Reise zu sehen war, bei dem wir erkannt wurden", sagt Andreas Laube von "Star Wars Fans Nürnberg e.V." dazu. "Auf der Seite von CNN gab es etwas darüber zu lesen und auch sonst scheint die Aktion gefruchtet zu haben."

Neben zahlreichen Fotos entstand auch ein Video zum Song "Happy" von Pharrell Williams, bei dem Darth Vader, C3PO und Boba Fett durch die Kulissen tanzen. Mittlerweile hat der Clip über eine Million Abrufe - und steht nicht einmal eine ganze Woche auf YouTube. Den Dreh des Videos vor Ort hatten ebenfalls "Star Wars Tunesia" und der Tourismusverband geplant, acht Darsteller stammen vom Fanklub aus Nürnberg.

Doch die Fans besichtigten nicht nur den Drehort von "Mos Espa", sondern auch die Kulissen von "Lars Homestead" oder den "Beggar's Canyon". In Tozeur veranstaltete man sogar eine kleine Parade in Kostümen. Bei der viertägigen Reise machten sie zudem einen Stopp bei einem Waisenhaus der "SOS-Kinderdörfer" und besuchten dort in den Kostümen die Kinder. "Nachdem die Fangruppen ja kein Geld mit ihrem Hobby machen, versuchen wir so oft es geht, etwas für einen guten Zweck zu tun", so Laube. "Und hier konnten wir direkt etwas Gutes tun und den Kindern ihren Tag mit unseren Kostümen versüßen."

Allerdings ist das Reisen mit Droiden nicht gerade leicht. Alle Kostüme wurden beim Zoll vorab angemeldet, zu jedem Kostüm schickten die Fans Bilder. Am Flughafen gab es dann die Prüfung, dass es sich etwa bei dem Blaster auch wirklich nur um Spielzeug handelt - wobei der Blaster in Tunis dabei ein wenig lädiert wurde, wie der Reisebericht auf der Seite der "Star Wars Fans Nürnberg e.V." verrät. Der Transport von C3PO und R2-D2 gestaltete sich dann kniffelig auf dem unwegsamen Gelände an den Drehorten selbst.

Alle Drehorte konnten die Fans in Tunesien nicht besuchen. Doch sie sind sich laut des Reiseberichts sehr sicher, dass es nicht ihr "einziger Aufenthalt im Land der Zwillings-Sonnen Tatooines bleiben wird."

Dieser Artikel wurde am 12. März um 20.34 Uhr aktualisiert.

7 Kommentare